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15 Jahre World Wide Web
"Internet ist nur ein Hype", urteilte der Microsoft-Mitgründer Bill Gates 1995. Er hielt das Medium, das am 30. April 1993 zur allgemeinen Nutzung freigegeben worden war, für eine Eintagsfliege. Ein fataler Irrtum, der dem Microsoft-Konzern schwer geschadet hat. Am Mittwoch, 30. April 2008, wird die Eintagsfliege 15 Jahre alt. Und sie hat diese Zeit nicht einfach nur überlebt. Das World Wide Web (WWW) hat sich schneller zum Massenmedium entwickelt als alle Informationstechnologien zuvor.
Erfolgreichstes Medium aller Zeiten
Weder Telefon noch Fernsehen ist es gelungen, in 15 Jahren eine solche Marktstellung zu erringen. Weder Telefon noch Fernsehen haben in so kurzer Zeit die Gesellschaft so nachhaltig geprägt. So bestellen nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (BITKOM) 41 Prozent der Bundesbürger Waren und Dienstleistungen im Web, und jeder Fünfte liest online Nachrichten oder stellt persönliche Informationen ins Netz. Kein TV-Magazin ohne weiterführende Informationen im Internet, kein Unternehmen ohne angemessene Webpräsenz - und das weltweit. Rund 1,3 Milliarden Menschen nutzen weltweit das Internet. In Deutschland gibt es rund 52 Millionen Internetnutzer – das entspricht 63 Prozent der Bevölkerung. 12 Millionen Homepages (Domains) mit der deutschen Endung ".de" sind zurzeit bei der Registrierungsstelle Denic angemeldet.
Als Erfinder des WWW gilt Tim-Berners Lee, der das neue Info-System 1989 beim Europäischen Kernforschungszentrum CERN als Projekt startete. Die Idee entstand ursprünglich, um die Informationsflut in komplexen wissenschaftlichen Projekten besser beherrschbar zu machen. 1990 entstanden der erste Browser – ein Programm zum Surfen im Netz – sowie die erste Webseite (info.cern.ch). Drei Jahre später veröffentlichte der damalige Informatik-Student Marc Andreessen den Browser Mosaic, der als Vorläufer des Programms Netscape das Web populär machte. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre besaß Netscape ein Quasimonopol für Internetbrowser.
Browserkrieg: Microsoft gegen Netscape
Das Problem für Microsoft: Der Netscape Communicator lief nicht nur auf Windows. Damit gefährdete er das Quasimonopol, das Microsoft damals schon bei PC-Betriebssystemen besaß. Der Konzern stürzte sich in eine Aufholjagd, investierte 100 Millionen US-Dollar jährlich in die Entwicklung seines Internet Explorers. Mit Erfolg. 1995 hatte Netscape einen Marktanteil von 80 Prozent. 1998, am Ende des sogenannten Browserkriegs, besaß der Microsoft-Browser einen Marktanteil von 95 Prozent, Netscape gab auf, vermachte den Quellcode seines Browsers an die Open-Source-Community und wurde von AOL geschluckt.
Der Internet Explorer setzte sich durch, weil er mit dem Betriebssystem Windows 95 ausgeleifert wurde. Zum Erfolg trug aber auch bei, dass er sich wesentlich genauer an die Vorgaben des "World Wide Web Consortiums" (W3C) hielt. Dieses internationale Gremium wurde 1994 gegründet, ein Jahr nach der Freigabe der Web-Technologie. Es arbeitet seitdem an der Weiterentwicklung der Web-Standards und technischen Protokolle. Wie zuvor Netscape setzte sich nun Microsoft über die Standards des W3C hinweg, im Vertrauen auf den ungeheuer hohen Marktanteil des Internet Explorer. Erst seit mit dem Firefox-Browser eine mindestens gleichwertige und überdies kostenlose Alternative zur Wahl steht, kehrt auch Microsoft zu den Standards zurück.
Der Brief mit dem Klammeraffen
In Deutschland ging die erste E-Mail am 2. August 1984 ein. Professor Werner Zorn von der Universität Karlsruhe erhielt unter seiner Adresse "Zorn@Germany" Post von der amerikanischen Wissenschaftsplattform CSNET. Obwohl die elektronische Post also schon älter ist als das WWW, trug sie wesentlich zur Verbreitung des kommerziellen Internet bei. Der Brief mit dem, was wir Deutsche den "Klammeraffen" nennen, hat die Briefpost zumindest im privaten Bereich fast völlig verdrängt.
Das "At"-Zeichen als Verbindung zwischen Benutzername und Rechnername wurde bereits bei der Erfindung der E-Mail im Jahr 1972 festgelegt. Der Internet-Pionier Ray Tomlinson hatte im Zeichensatz amerikanischer Fernschreiber (ASCII) nach einem bisher ungenutzten Zeichen gesucht und den Klammeraffen gefunden, dessen Herkunft nicht eindeutig geklärt ist.
Die E-Mail brachte aber auch eine der größten Herausforderungen für das World Wide Web: Spam. Unerwünschte Spam-Mails nachen heute zeitweise 99 Prozent aller weltweit versandten E-Mails aus.
Erfolgreichstes Medium aller Zeiten
Weder Telefon noch Fernsehen ist es gelungen, in 15 Jahren eine solche Marktstellung zu erringen. Weder Telefon noch Fernsehen haben in so kurzer Zeit die Gesellschaft so nachhaltig geprägt. So bestellen nach Angaben des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (BITKOM) 41 Prozent der Bundesbürger Waren und Dienstleistungen im Web, und jeder Fünfte liest online Nachrichten oder stellt persönliche Informationen ins Netz. Kein TV-Magazin ohne weiterführende Informationen im Internet, kein Unternehmen ohne angemessene Webpräsenz - und das weltweit. Rund 1,3 Milliarden Menschen nutzen weltweit das Internet. In Deutschland gibt es rund 52 Millionen Internetnutzer – das entspricht 63 Prozent der Bevölkerung. 12 Millionen Homepages (Domains) mit der deutschen Endung ".de" sind zurzeit bei der Registrierungsstelle Denic angemeldet.
Als Erfinder des WWW gilt Tim-Berners Lee, der das neue Info-System 1989 beim Europäischen Kernforschungszentrum CERN als Projekt startete. Die Idee entstand ursprünglich, um die Informationsflut in komplexen wissenschaftlichen Projekten besser beherrschbar zu machen. 1990 entstanden der erste Browser – ein Programm zum Surfen im Netz – sowie die erste Webseite (info.cern.ch). Drei Jahre später veröffentlichte der damalige Informatik-Student Marc Andreessen den Browser Mosaic, der als Vorläufer des Programms Netscape das Web populär machte. In der ersten Hälfte der 1990er Jahre besaß Netscape ein Quasimonopol für Internetbrowser.
Browserkrieg: Microsoft gegen Netscape
Das Problem für Microsoft: Der Netscape Communicator lief nicht nur auf Windows. Damit gefährdete er das Quasimonopol, das Microsoft damals schon bei PC-Betriebssystemen besaß. Der Konzern stürzte sich in eine Aufholjagd, investierte 100 Millionen US-Dollar jährlich in die Entwicklung seines Internet Explorers. Mit Erfolg. 1995 hatte Netscape einen Marktanteil von 80 Prozent. 1998, am Ende des sogenannten Browserkriegs, besaß der Microsoft-Browser einen Marktanteil von 95 Prozent, Netscape gab auf, vermachte den Quellcode seines Browsers an die Open-Source-Community und wurde von AOL geschluckt.
Der Internet Explorer setzte sich durch, weil er mit dem Betriebssystem Windows 95 ausgeleifert wurde. Zum Erfolg trug aber auch bei, dass er sich wesentlich genauer an die Vorgaben des "World Wide Web Consortiums" (W3C) hielt. Dieses internationale Gremium wurde 1994 gegründet, ein Jahr nach der Freigabe der Web-Technologie. Es arbeitet seitdem an der Weiterentwicklung der Web-Standards und technischen Protokolle. Wie zuvor Netscape setzte sich nun Microsoft über die Standards des W3C hinweg, im Vertrauen auf den ungeheuer hohen Marktanteil des Internet Explorer. Erst seit mit dem Firefox-Browser eine mindestens gleichwertige und überdies kostenlose Alternative zur Wahl steht, kehrt auch Microsoft zu den Standards zurück.
Der Brief mit dem Klammeraffen
In Deutschland ging die erste E-Mail am 2. August 1984 ein. Professor Werner Zorn von der Universität Karlsruhe erhielt unter seiner Adresse "Zorn@Germany" Post von der amerikanischen Wissenschaftsplattform CSNET. Obwohl die elektronische Post also schon älter ist als das WWW, trug sie wesentlich zur Verbreitung des kommerziellen Internet bei. Der Brief mit dem, was wir Deutsche den "Klammeraffen" nennen, hat die Briefpost zumindest im privaten Bereich fast völlig verdrängt.
Das "At"-Zeichen als Verbindung zwischen Benutzername und Rechnername wurde bereits bei der Erfindung der E-Mail im Jahr 1972 festgelegt. Der Internet-Pionier Ray Tomlinson hatte im Zeichensatz amerikanischer Fernschreiber (ASCII) nach einem bisher ungenutzten Zeichen gesucht und den Klammeraffen gefunden, dessen Herkunft nicht eindeutig geklärt ist.
Die E-Mail brachte aber auch eine der größten Herausforderungen für das World Wide Web: Spam. Unerwünschte Spam-Mails nachen heute zeitweise 99 Prozent aller weltweit versandten E-Mails aus.