Samsung Wave II: Bada-Smartphone im Test
Mit dem Wave II hat Samsung sein Angebot an Bada-Handys um ein High-End-Modell erweitert. Tariftipp.de hat das Smartphone mit Super-Clear-LCD-Touchscreen für Sie getestet.
Der Touchscreen des 429 Euro (UVP) teuren Samsung Wave II ist mit einer Diagonalen von 3,7 Zoll besonders groß dimensioniert. Zum Vergleich: Das Apple iPhone 4 hat „nur“ 3,5 Zoll Bilddiagonale zu bieten.
Dank Super Clear LD sollen sich laut Samsung auf dem Wave II SMS, E-Mail und Nachrichten auf sozialen Netzwerken per T9-Trace-Texteingabe besonders bequem formulieren lassen. Der Super-Clear-LCD-Bildschirm des Samsung Wave II ist nach Angaben des Herstellers heller, stellt Farben kräftiger dar und reflektiert einfallendes Licht deutlich weniger als konventionelle LC-Displays.
Die Berührungssensoren des Super Clear LCDs sind direkt auf dem Display des Bada-Handys angebracht – ohne, dass sich eine Luftschicht dazwischen befindet. Dies führt zu einer noch dünneren Bauweise, welche Inhalte auf dem Samsung Wave II klarer durchscheinen lässt als bei herkömmlichen Bauweisen.
Die integrierte Kamera des Samsung Wave II hat eine maximale Auflösung von fünf Megapixeln und dreht Videos in HD-Qualität (720p), die man bei Bedarf auch auf einem großen Flachbild-Fernseher betrachten kann. Zusätzlich wird die Kamera des Bada-Smartphones von einem LED-Blitzlicht unterstützt.
Für ein schnelles Arbeitstempo treibt ein Ein-Gigahertz-Prozessor das Samsung Wave II an. HSDPA und WLAN im n-Standard beschleunigen das Samsung Wave II beim Surfen im Internet. Vielschreiber freuen sich über die großzügig gestaltete virtuelle QWERTZ-Tastatur des Bada-Smartphones, auf der sie einzelne Buchstaben einfach eingeben können.
Telefonfunktionen und Bedienung
Beim Netzempfang gibt das Samsung Wave II eine tadellose Figur ab. Auch in kritischen Empfangssituationen im schlecht ausgebauten E-Plus-Netz bleibt das Samsung mit dem Bada-Betriebssystem „auf Sendung“.
Vielschreiber freuen sich über die großzügig gestaltete, virtuelle QWERTZ-Tastatur des Samsung Wave II, auf der sie einzelne Buchstaben einfach eingeben können. Noch schneller als Tippen ist die Eingabemethode „T9 Trace“. Dabei wird der Finger ohne abzusetzen von Buchstabe zu Buchstabe geführt. Für das Wort „Boot“ beispielsweise tippt der Nutzer auf das B, zieht den Finger ohne ihn vom Display zu lösen auf das O, macht darauf eine kleine Schleife für die Doppelnennung und endet schließlich auf dem T.
Positiv bemerkbar macht sich der schnelle Ein-Gigahertz-Prozessor des Samsung Wave II. Anwendungen öffnen und schließen sich im Nu. Selbst wenn mehrere Anwendungen parallel auf dem Samsung Wave II laufen, kommt der Prozessor des Bada-Handys nichts ins Schwitzen.
Das Betriebssystem Bada steht den Konkurrenten Android oder Apple iOS an Übersichtlichkeit ins nichts nach. Die wichtigsten Funktionen – also Anruf, Kontakte, SMS – sind auf dem Start-Display zu finden. WLAN, Bluetooth und Stummschaltung lassen sich mit einem Klick ein- und ausschalten.
Internet und Navigation
Webseiten werden auf dem 3,7 Zoll großen Bildschirm des Samsung Wave II so dargestellt, dass Nutzer diese betrachten können, ohne viel zoomen zu müssen.
Falls dies doch einmal nötig ist, genügt ein Doppelklick und schon werden Web-Inhalte vergrößert. Alternativ hilft das Auseinanderziehen von zwei Fingern auf dem Display des Samsung Wave II.
HSDPA und WLAN im n-Standard beschleunigen das Bada-Handy beim Surfen auf ein schnelles Tempo. Selbst bildbefrachtete Seiten lassen sich mit dem Samsung Wave II so in akzeptablem Tempo laden.
Mit dem von Samsung selbst entwickelten Betriebssystem Bada haben Nutzer zudem Zugriff auf Samsung Apps und können so das Samsung Wave II um diverse Anwendungen erweitern. Nach Angaben des koreanischen Herstellers stehen mittlerweile rund 1.000 Anwendungen bei Samsung Apps zur Verfügung. Darunter befinden sich auch Titel renommierter Anbieter wie Deutscher Post, Deutscher Bahn, n-tv, Electronic Arts und Gameloft. Etwa die Hälfte der Apps ist kostenlos.
Das Samsung Wave II kann per GPS navigieren und greift dabei auf die Navi-Software von Route 66 zurück. Leider benötigt das Bada-Handy doch mehr als eine Minute, um den Standort des Nutzers zu orten. Die Navigation von Route 66 bietet denn auch nur Basis-Features. Extras wie z.B. ein Fahrspurassistent, wie man ihn von kostenpflichtigen Navi-Softwares kennt, fehlen.
Kamera dreht HD Videos
Die integrierte Kamera des Samsung Wave II hat eine maximale Auflösung von fünf Megapixeln und dreht HD-Videos anzuschauen. Die hochauflösenden Filmsequenzen oder Fotos können mit dem vorinstallierten Editor bearbeitet werden.
Doch auch ohne das Eingreifen von außen macht das Samsung Wave II bei Tage gute Fotos:
Bei Innenaufnahmen arbeitet das LED-Blitzlicht der Kamera des Samsung Wave II zuverlässig. Allerdings weist das Bild einige Unschärfen auf:
In der Dunkelheit unterstützt der starke LED-Blitz die Kamera des Samsung Wave II nur bis zu einer Reichweite von bis zu drei Metern. Was darüber hinausgeht, wird recht unscharf dargestellt:
MP3-PLayer und Akkulaufzeit
Der MP3-Player des Samsung Wave II bietet diverse Voreinstellungen wie z.B. „Konzerthalle“, „Raumbreite“ oder „Bassverstärkung“. Songs können zudem nach Album, Interpret und Genre geordnet werden.
Die Stereo-Headsets des Samsung Wave II sind von exzellenter Qualität. Wenn man z.B. den Bass verstärkt, kann man sein Wummen augenblicklich vernehmen. Die eigentliche Stärke der Kopfhörer liegt jedoch in den feinen, leisen Tönen, so dass mit dem Samsung Wave II vor allem Liebhaber klassischer Musik zu Rande kommen sollten.
Wer möchte, kann die serienmäßigen Kopfhörer des Samsung Wave II dennoch gegen andere Headsets mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker austauschen. Ob das Sinn macht, sei dahingestellt, schließlich fungieren die Serien-Headsets auch als Radio-Antenne des Samsung Wave II. Im Radio-Modus liefert das Bada-Handy auch RDS-Infomationen.
Die Akkulaufzeiten des Samsung Wave II gehen für ein High-End-Smartphone mehr als in Ordnung. 3,5 Stunden schafft der Akku des Bada-Handys maximal im Gesprächs- und UMTS-Modus. Im Stand-by ist das Samsung Wave II jedoch weit von den angegebenen 800 Stunden entfernt, bietet mit 480 Stunden aber einen sehr respektablen Wert.
Fazit
Mit dem Samsung Wave II ist dem koreanischen Hersteller wieder einmal ein sehr gutes Gerät in der Klasse der High-End-Smartphones gelungen.
Highlight des Samsung Wave II ist sein Super-Clear-LCD-Bildschirm, das bis zu 16 Millionen Farben darstellen kann und eine Auflösung von 480 x 800 Pixeln bietet. Fotos, egal ob online oder offline, werden in einer brillanten Qualität gezeigt. Und da die Super-Clear-LCD-Technologie auch den Akku des Samsung Wave II schont, schafft das Bada-Handy beachtliche Akkulaufzeiten.
Spaß macht das Surfen im Internet mit dem Samsung Wave II. Web-Inhalte lassen sich gut ablesen und schnell vergrößern. Gute Noten verdient sich das Samsung Wave II auch für sein Stereo-Headset und den schnellen Ein-Gigahertz-Prozessor, der Anwendungen zügig öffnet und schließt.
Ein Schwachpunkt des Samsung Wave II ist sicherlich die unzureichende Navi-Software von Route 66. Wer sich zudem für Bada entscheidet, hat zwar ein gut funktionierendes Betriebssystem, muss sich aber fragen, ob in Zukunft ähnlich viele Apps werden wie für das Apple iPhone und Googles Handy-Betriebssystem Android.
Wer in diesem Punkt Zweifel hat, sollte noch einmal rund 100 Euro drauflegen und statt des Samsung Wave II das ebenfalls von Samsung produzierte Galaxy S I9000 wählen.