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Neue Vorwürfe gegen Telekom und Finanzministerium
Das Finanzministerium hat beim dritten Börsengang der Telekom im Juni 2000 ihm bekannte, milliardenschwere Risiken verschwiegen und die Aktionäre womöglich getäuscht. Wie das ARD Politikmagazin REPORT Mainz vorab berichtet, könnte damit der damalige Ausgabekurs von rund 66 Euro überhöht gewesen sein.
Der Börsenexperte Prof. Wolfgang Gerke, Mitglied der Börsensachverständigenkommission, spricht in diesem Zusammenhang vom Verdacht des Emissionsbetruges: "Bei den Informationen, die der Bund offensichtlich damals indirekt oder direkt über Dr. Kröske (damaliger Finanzvorstand der Deutschen Telekom AG) bekommen hat, hätte er die 3. Emission der Deutschen Telekom so nicht durchführen dürfen. Er hätte sie stoppen müssen oder zu anderen Konditionen durchführen müssen.
Gerke stützt seine Aussagen auf Belege aus der Korrespondenz, die der ehemalige Finanzvorstand der Deutschen Telekom, Dr. Joachim Kröske, mit dem Telekom Gesamtvorstand im Spätjahr 1999 führte und aus vertraulichen Aufsichtsratsvorlagen.
Aus dem Schreiben von Kröske geht hervor, dass der frühere Finanzvorstand insbesondere vor überteuerten Firmenkäufen warnte. Bei der damals anstehenden Übernahme des britischen Mobilfunkbetreibers One2One (heute: T-Mobile UK) hätten fragwürdige Bewertungsmethoden zu einem überhöhten Kaufpreis geführt.
Im Fall der britischen Mobilfunkfirma One2One hatte der damalige Vorstandsvorsitzende Ron Sommer einen Kaufpreis von rund 10 Milliarden Euro veranschlagt, Kröske dagegen hielt nur rund fünf Milliarden Euro für angemessen. Der Finanzvorstand wurde dabei von den Prognosen der hauseigenen Wirtschaftsprüfer von Price Waterhouse Coopers gestützt. Beide Varianten stehen im Beschlussantrag für die Telekom Aufsichtsratssitzung in Budapest im Spätsommer 1999. Dieses Papier liegt REPORT Mainz vor. One2One wurde für rund 10 Milliarden Euro gekauft, wie Sommer es wollte. Bis heute mussten allerdings schon wieder 3,4 Milliarden Euro abgeschrieben werden. Kröske hat mit seinen Warnungen also größtenteils Recht behalten.
Trotz der intern bekannten Warnungen vor den Milliardenrisiken verkaufte Eichel wenige Monate später beim 3. Börsengang im Juni 2000, bundeseigene Aktien aus dem Bestand der Kreditanstalt für Wiederaufbau und sammelte rund 15 Milliarden Euro von den Anlegern ein. Der Kurs damals lag bei rund 66 Euro, heute kostet die T-Aktie nur noch knapp 12 Euro. (te)
Der Börsenexperte Prof. Wolfgang Gerke, Mitglied der Börsensachverständigenkommission, spricht in diesem Zusammenhang vom Verdacht des Emissionsbetruges: "Bei den Informationen, die der Bund offensichtlich damals indirekt oder direkt über Dr. Kröske (damaliger Finanzvorstand der Deutschen Telekom AG) bekommen hat, hätte er die 3. Emission der Deutschen Telekom so nicht durchführen dürfen. Er hätte sie stoppen müssen oder zu anderen Konditionen durchführen müssen.
Gerke stützt seine Aussagen auf Belege aus der Korrespondenz, die der ehemalige Finanzvorstand der Deutschen Telekom, Dr. Joachim Kröske, mit dem Telekom Gesamtvorstand im Spätjahr 1999 führte und aus vertraulichen Aufsichtsratsvorlagen.
Aus dem Schreiben von Kröske geht hervor, dass der frühere Finanzvorstand insbesondere vor überteuerten Firmenkäufen warnte. Bei der damals anstehenden Übernahme des britischen Mobilfunkbetreibers One2One (heute: T-Mobile UK) hätten fragwürdige Bewertungsmethoden zu einem überhöhten Kaufpreis geführt.
Im Fall der britischen Mobilfunkfirma One2One hatte der damalige Vorstandsvorsitzende Ron Sommer einen Kaufpreis von rund 10 Milliarden Euro veranschlagt, Kröske dagegen hielt nur rund fünf Milliarden Euro für angemessen. Der Finanzvorstand wurde dabei von den Prognosen der hauseigenen Wirtschaftsprüfer von Price Waterhouse Coopers gestützt. Beide Varianten stehen im Beschlussantrag für die Telekom Aufsichtsratssitzung in Budapest im Spätsommer 1999. Dieses Papier liegt REPORT Mainz vor. One2One wurde für rund 10 Milliarden Euro gekauft, wie Sommer es wollte. Bis heute mussten allerdings schon wieder 3,4 Milliarden Euro abgeschrieben werden. Kröske hat mit seinen Warnungen also größtenteils Recht behalten.
Trotz der intern bekannten Warnungen vor den Milliardenrisiken verkaufte Eichel wenige Monate später beim 3. Börsengang im Juni 2000, bundeseigene Aktien aus dem Bestand der Kreditanstalt für Wiederaufbau und sammelte rund 15 Milliarden Euro von den Anlegern ein. Der Kurs damals lag bei rund 66 Euro, heute kostet die T-Aktie nur noch knapp 12 Euro. (te)
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