Seite bewerten:
100%
0%

Mobilcom-Chef Grenz wusste vom Deal mit Millenium

21.08.2003 von
Mobilcom-Chef Thorsten Grenz war über das umstrittene Aktienoptionsgeschäft mit Großaktionär Millenium, das Mobilcom 70 Millionen Euro kostete, informiert. Im Interview mit dem Job- und Wirtschaftsmagazin Junge Karriere gibt Grenz zu, dass ihm der Millionen-Deal bekannt war, streitet aber eine Mitverantwortung ab: "Ich habe nie bestritten, davon gewusst zu haben. Entscheidend ist, wer es veranlasst hat. Die Wirtschaftsprüfung BDO hat in ihrem Gutachten, das im Juni 2002 den Aufsichtsrat zur Abberufung Schmids veranlasst hat, festgestellt: Das war eindeutig Schmids Thema", sagt Grenz in der aktuellen Ausgabe des Magazins.

Dem widerspricht der Anwalt von Millenium, der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki. Die Verträge für das Optionsgeschäft seien in Grenz Finanzressort entworfen worden. Grenz selbst habe sechs Anweisungen an die Bank unterschrieben. Kubicki stützt sich auf ein Gutachten der Kölner Rechtswissenschaftlerin Barbara Dauner-Lieb. Die sieht sogar die Karriere des Mobilcom-Chefs gefährdet: "Wenn stimmt, was man Mobilcom-Gründer Gerhard Schmid vorwirft, kann sich Thorsten Grenz nicht rausziehen", sagt sie in Junge Karriere.