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Handys entscheiden über Erfolg von UMTS

13.09.2003 von
Um mobile Datendienste in Zukunft gewinnbringend anzubieten, müssen Handys mit der Einführung von UMTS besser auf den einzelnen Anbieter zugeschnitten werden. Die Netzbetreiber müssten die Bedienbarkeit und Ausstattung von Handys viel stärker selbst beeinflussen.

Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Studie der international führenden Management- und Technologieberatung Booz Allen Hamilton, in der vor allem dem Weltmarktführer Nokia eine mangelnde Flexibilität vorgeworfen wird. Angesichts des enormen Zuwachses an Kundenzahlen beschränkten sich Netzbetreiber darauf, lediglich die mobile Sprachübertragung sicherzustellen. Sie wiegten sich in sicheren Tüchern und überließen es daher den Herstellern, Menüführung und Eigenschaften der Mobiltelefone vorzugeben.

Doch um nachhaltig einen stabilen Gewinn aus mobilen Datendiensten zu erwirtschaften, müssten sich Netzbetreiber zukünftig stärker in der Entwicklung von Design und Ausstattung der Handys engagieren. Denn, wie die Studie belegt, sind für die neuen mobilen Datendienste vor allem die Geräte der entscheidende Erfolgsfaktor. Es gilt nun, die spezifischen Kundenbedürfnisse bei mobilen Datendiensten zu verstehen und entsprechend kundenorientierte Services zu entwickeln.

Die Analyse von Booz Allen Hamilton wird durch eine Umfrage unter Mobilfunkkunden in fünf europäischen Ländern untermauert. Das einfach zu bedienende Mobiltelefon lag als häufigst genannter Kundenwunsch an der Spitzenposition. Die Analyse des Kundennutzungsverhaltens durch die weltweit führende Unternehmensberatung belegt eindrucksvoll, daß bei einem vom Netzbetreiber vorkonfigurierten Gerät das durchschnittlich heruntergeladene Datenvolumen um 50 bis 60 Prozent ansteigt. Mit einem Kunden, der lediglich ein herkömmliches Mobiltelefon ohne Spezifikation nutzt, entgeht den Mobilfunkbetreibern also ein hohes Gewinnpotenzial.

Die Studie hat eine deutliche Richtung für die Zukunft vorgegeben. Netzbetreiber und Handyhersteller müssen zukünftig stärker miteinander kooperieren. Zum einen könnten Produzenten eng mit Mobilfunkanbietern zusammen arbeiten, um maßgeschneiderte und vorkonfigurierte Geräte anzubieten. Zum anderen wäre denkbar, daß Hersteller zukünftig Netzbetreibern Komplettlösungen für integrierte Datendienste anbieten. Auf diesem Wege könnten Mobilfunkbetreiber die Wertschöpfungskette stärker anzapfen und somit ihre hohen Investitionen im UMTS wieder einspielen.