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Erneute Schlappe für die Telekom

26.06.2000 von
Die Übernahme des britischen Internetanbieters Freeserve durch die T-Online AG ist nach Marktinformationen offenbar gescheitert. Damit muss Telekom-Chef Sommer eine neue Rückschlag bei dem Versuch einstecken, sein Unternehmen international auszurichten. Um den Rückgang der Umsätze in Deutschland auszugleichen, versucht die Telekom durch Unternehmenskäufe und strategische Beteiligungen international zu wachsen. Die meisten der Versuche sind jedoch gescheitert, so dass sich Sommer auf der Hauptversammlung die spöttische Bezeichung "local hero" statt "global player" gefallen lassen.

Ein Sprecher der Freeserve plc hat am 26. Juni indirekt Aussagen bekräftigt, nach denen sich die Deutsche Telekom aus den Gesprächen mit Freeserve zurückgezogen habe. Differenzen zwischen den Unternehmenskulturen hätten das Geschäft zum Platzen gebracht, heißt von Seiten der Kreise. Am britischen Aktienmarkt war erwartet worden, dass die Übernahme für sechs Mrd GBP am Dienstag mit den jüngsten Zahlen von Freeserve bekannt gegeben wird. Die Zahlen wurden von Freeserve ebenfalls am Montag gemeldet.

Ein Telekom-Sprecher hatte noch am 24. Juni eine Stellungnahme abgelehnt. Zu möglichen Übernahmen sagte der Telekom-Sprecher lediglich, sein Unternehmen "halte weiterhin die Augen offen". Eine aktuelle Stellungnahme der Telekom liegt noch nicht vor. Es sei nach Aussagen von Marktbeobachtern allerdings noch nicht zu spät, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.