Seite bewerten:
0%
0%

Tarif-Dschungel hindert Deutsche am mobilen Telefonieren

20.04.2004 von
Im deutschen Mobilfunkmarkt besteht bei der Sprachtelefonie erhebliches Wachstumspotenzial durch einfache und transparente Tarife. Dies bestätigt eine Analyse der Managementberatung A.T. Kearney. Deutschlands Mobilfunk-Kunden nutzen ihr Handy im Monat durchschnittlich nur 73 Minuten, während es Mobiltelefonierer in Spanien auf 106 Minuten und in Norwegen sogar auf 182 Minuten bringen.

Entsprechend geraten die Tarifstrukturen der deutschen Mobilfunkanbieter in Bewegung. Mit den neuen Pauschalangeboten folgen die deutschen Unternehmen einem Trend, der in anderen europäischen Ländern schon länger zu beobachten ist. Hier erwirbt der Kunde eine bestimmte Anzahl von Gesprächsminuten zu einem Festpreis, die er innerhalb eines definierten Zeitraums abtelefonieren kann. Der Kunde soll so dazu gebracht werden, sein Handy öfter zu benutzen.

Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg von Bucket-Tarifen ist deren Einfachheit und Transparenz sowie ihr Vollkostencharakter: Grundgebühren fallen nicht an. Sie geben dem Kunden das Gefühl der vollständigen Kostenkontrolle, die bei anderen Tarifmodellen oftmals fehlt. Ganz wesentlich ist jedoch, dass beim Kunden nicht der Eindruck entsteht, für etwas zu bezahlen, was er gar nicht nutzt.

Neben dem wahrgenommenen Preis ist natürlich auch der effektive Minutenpreis ein wesentliches Element der Tarifgestaltung. Hier zeigen die A.T. Kearney-Analysen jedoch wenig Bewegung im deutschen Markt. Dagegen offenbart etwa ein Blick nach Österreich einen deutlich aggressiveren Preiswettbewerb. So senkten die wesentlichen Marktteilnehmer dort in diesem Jahr die Preise für Anrufe im eigenen Netz von kostenlos bis ein Cent.