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AOL will eigene DSL-Anschlüsse anbieten

04.08.2005 von
Wie bereits berichtet, hat die Bundesnetzagentur gestern die Entgelte für die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) gesenkt. Nun hat AOL auf die Entscheidung reagiert: "Auf Basis der heutigen Entscheidung hat AOL beschlossen, schon im September eigene Breitband-Internetanschlüsse in Hamburg anzubieten. Im Laufe des Jahres werden wir in weiteren deutschen Großstädten aktiv werden", sagte AOL-Deutschlandchef Stan Laurent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Das Telekommunikationsunternehmen Telefonica, mit dessen Zusammenarbeit AOL seine Breitbandanschlüsse anbieten wird, will bis Mitte 2006 sein Netz so ausbauen, dass ca. 40 Prozent der Bevölkerung direkt über die Anmietung der letzten Meile oder das Line-Shing angeschlossen werden können.

Auch die Telekom-Wettbewerber, wie beispielweise Freenet, äußerten sich zufrieden über die Entscheidung des Regulierers. United Internet will dagegen an seinem Geschäftsmodell, DSL-Anschlüsse der Telekom unter eigenem Namen zu verkaufen, festhalten. „Wenn sich allerdings im Wettbewerbsumfeld signifikante Änderungen ergeben, werden wir mit unserem Partner Telekom reden müssen", so ein Sprecher des Unternehmens.

Mit der Senkung hat die Bundesnetzagentur den Forderungen der Telekom-Konkurrenten entsprochen. Die Deutsche Telekom hatte höhere Entgelte gefordert und beklagt nun, dass sie ihre Vorleistungen in Zukunft unterhalb der eigenen Kosten anbieten muss. „Es war nicht nötig, so drastisch in das Entgeltgefüge einzugreifen“, meint Frank Schmidt, Leiter Regulierung bei der Festnetzsparte T-Com. Seiner Ansicht nach habe sich der Wettbewerb auf der letzten Meile in den vergangenen Monaten auch auf Basis der alten Preise deutlich belebt.