Wettbewerber der Telekom kritisieren Regierung
Die Konkurrenz der Deutschen Telekom hat die offene Unterstützung des Bundeswirtschaftsministerium für die Deutsche Telekom scharf kritisiert. Das Wirtschaftsministerium hatte in einem Schreiben die EU-Kommission aufgefordert, die Regulierung des Telekom-Marktes auf ein notwendiges Maß zu beschränken. Außerdem kritisierte das Ministerium die Haltung der Europäischen Union in Regulierungsfragen und bezeichnete "Monopole" für den Telekom-Markt als charakteristisch. Dies berichtet die Netzeitung.
Der Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), Jürgen Grützner, kündigte daraufhin eine Debatte mit dem Wirtschaftsministerium an, die er als "härteste Auseinandersetzung seit Einführung des Telekommunikationsgesetzes" charakterisierte. Die Argumente des Ministerium seien in "keinster Weise" nachvollziehbar, meint Grützner. "Die Regulierung wurde eingeführt, gerade weil die Telekom Monopolist ist." Durch eine einseitige Unterstützung eines Unternehmen werde nur der Wettbewerb zerstört.
Hintergrund ist der Forderung der Telekom, für den Ausbau eines Glasfasernetzes in Deutschland für einige Zeit von der Regulierung freigestellt zu werden. Union und SPD haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dem zu entsprechen. Die EU sprach sich jedoch gegen eine Befreiung aus, da sie in der VDSL-Technik, die auf dem Glasfasernetz beruht, keinen neuen Markt sieht. Die Telekom drohte daraufhin, die Investitionen nicht vorzunehmen. Dies ist für Grützner kein nachvollziehbares Argument: "Die Hälfte aller Investitionen im Markt für breitbandiges Internet kommen schon jetzt von der Konkurrenz der Telekom."