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EU-Kommission genehmigt Erwerb von O2 durch Telefónica
Die Europäische Kommission hat gemäß der EU-Fusionskontrollverordnung dem vorgesehenen Erwerb des britischen Telekomunternehmens O2 durch die spanische Telekomgesellschaft Telefónica zugestimmt. Nachdem die Kommission Bedenken geltend gemacht hatte, dass die Übernahme zu Verfälschungen des Wettbewerbs auf dem Markt der internationalen Roamingdienste insbesondere Großbritannien führen würde, hat Telefónica zugesagt, aus der Allianz FreeMove auszutreten, um diese Bedenken zu beseitigen.
Die Kommission hat bei ihrer Marktuntersuchung Wettbewerbsbedenken im Zusammenhang mit der Funktionsweise der Allianzen von Netzbetreibern ausgemacht, die gebildet wurden, um die internationalen Roamingdienste zu verbessern.
Telefónica ist Mitglied der Allianz FreeMove, in der es mit France Télécom, Telecom Italia und Deutsche Telekom zusammenarbeitet. O2 ist an der Allianz Starmap beteiligt, in der eine Reihe kleinerer Telekommunikationsunternehmen in einem ähnlichen, jedoch lockerer gefügten Rahmen zusammenarbeiten.
Die Marktuntersuchung der Kommission hat ergeben, dass nach der geplanten Übernahme O2 bei einer normalen Entwicklung wahrscheinlich die Allianz Starmap als Folge seiner Abhängigkeit von Telefónica zugunsten von FreeMove verlassen oder sein Verhalten anpassen würde. O2 wäre dann wohl weniger bereit, internationalen Roamingverkehr mit Nichtmitgliedern von FreeMove auszutauschen. Dies würde erhebliche Kostensteigerungen für Unternehmen vor allem in Großbritannien bewirken, wo nach der Übernahme mit Ausnahme von Vodafone kein von FreeMove unabhängiger internationaler Roaminganbieter bleiben würde.