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Klingelton-Anbieter unter Betrugsverdacht

Der zweitgrößter Anbieter von Klingeltönen und Handyspielen in Deutschland, Zed Germany, soll monatelang Leistungen fehlerhaft abgerechnet haben. Davon betroffen seien Kunden aller vier Netzbetreiber. Nach Informationen der Financial Times Deutschland (FTD) soll Zed gekündigte Abonnements wieder aktiviert oder nie existente Abos abgerechnet haben. In den vergangenen Monaten haben die Netzbetreiber dem Anbieter mehrfach den Zugang zu den Abrechnungssystemen gesperrt. Zed indes bestreitet alle Vorwürfe und gibt den schwarzen Peter an die Netzbetreiber weiter, die Schuld an den fehlerhaften Abrechnungen seien.

Seit der Übernahme von Zed durch die spanische Lanetro im September häufen sich laut FTD-Bericht die Beschwerden. Auch die Geschäftszahlen lassen genügend Spielraum für Zweifel bestehen. Entgegen dem allgemeinen Markttrend konnte Zed den Monatsumsatz binnen eines halben Jahres verdoppeln.

Laut FTD soll besonders O2 betroffen sein. Dort wurden selbst Neukunden für Abos zur Kasse gebeten, in Monaten in denen noch gar kein Handyvertrag bestand. Zed bestreitet die Vorwürfe, O2 habe Rufnummern an neue Kunden vergeben und Zed hätte das Recht, auch drei Monate in Nachhinein diese Nummern abzurechnen. Ein O2-Sprecher aber sagte, O2 habe noch nie eine alte Nummer an einen neuen Kunden vergeben.