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BREKO kritisiert zu hohe Mobilfunk-Netzentgelte

Der Bundesverband Breitbandkommunikation BREKO hat das Ungleichgewicht zwischen Mobilfunk- und Festnetzentgelten kritisiert. Die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu den Eintrittsentgelten der Mobilfunknetzbetreiber bezeichnete der Präsident des BREKO, Peer Knauer, deshalb als "herbe Enttäuschung". Mit der aktuellen Festlegung auf 9,9 Cent für kleinere und 8,8 Cent für größere Mobilfunkfirmen bleiben Festnetzbetreiber die Verlierer: Sie erhalten in der Regel nur 0,69 Cent je Minute, während sie selbst das 14fache zahlen sollen.

Knauer sagte weiter, der BREKO habe mit einer Absenkung auf 5 oder 6 Cent gerechnet, wie sie der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth noch im August in Aussicht gestellt habe. Jetzt gebe es noch nicht einmal einen Zeitplan, der festlegt, bis wann die Entgelte wie stark sinken müssen. Dieses Vorgehen ist in Europa allgemein üblich. Österreich etwa hat eine Frist bis Ende 2008 gesetzt, um ein Entgelt von 6,79 Cent je Minute zu erreichen.

Der BREKO setzt sich schon länger für 5 Cent als Richtpreis für Netzeintrittsentgelte ein. Er fühlt sich dabei durch ein Gutachten des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) im Auftrag von E-Plus bestärkt. Es hatte gezeigt: Den großen Mobilfunkanbietern entstehen Kosten in Höhe von 4,95 Cent je Minute, wenn sie Festnetzgespräche in ihre Netze übernehmen. Hier seien die Aufwendungen für Technik, Personal und Infrastruktur eingerechnet, also der so genannten „effizienten Leistungsbereitstellung".