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Zahl der unerbetenen Werbeanrufe nimmt zu

Werbeanrufe in deutschen Haushalten haben um fast ein Drittel zugenommen: Nach einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) betrug die Zahl der telefonischen Werbekontakte in den ersten drei Quartalen 2006 etwa 224 Millionen und damit 31,3 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das berichtet tagesschau.de.

Den größten Marktanteil im Telefonmarketing haben der Studie zufolge Lotterien und Gewinnspiele, gefolgt von Telekommunikationsunternehmen und der Buch- und Medienbranche. Nach dem seit Juli 2004 geltenden Wettbewerbsrecht ist Telefonmarketing nur mit dem Einverständnis des Angerufenen erlaubt.

95 Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage der Verbraucherzentralen an, sie fühlten sich durch unerwünschte Telefonwerbung belästigt. "Wir bekommen täglich Beschwerden von Verbrauchern", sagt Vilma Niclas, Juristin beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).

Die Verbraucherschützer fordern "empfindliche Bußgelder" für unerbetene Telefonwerbung. Daraus entstandene Verträge sollten künftig nicht bindend sein, verlangt der vzbv. Außerdem müsse die Unterdrückung von Rufnummern bei Werbeanrufen verboten werden. Die bis Juli 2007 umzusetzende EU-Richtlinie gegen unlautere Geschäftspraktiken sieht unter anderem einen wirksamen Schutz gegen unerwünschte Werbung am Telefon vor.

Niclas empfiehlt Betroffenen, sich Firma und Name des Anrufers zu notieren und offensiv nachzufragen, ob eine Einverständniserklärung vorliegt. Dann könne man sich mit den Namen des Anrufers und der Firma an die Verbraucherzentralen wenden. Sie hat einen Sprechzettel für unerbetene Werbeanrufe zusammengestellt:

- "Mit wem spreche ich?"
- "Für welches Unternehmen rufen Sie an?"
- "Ich weise Sie darauf hin, dass Ihr Anruf unerwünscht ist."
- "Ich fordere sie auf, meine von Ihnen gespeicherten persönlichen Daten zu löschen."
- "Ich werde die Einleitung eines wettbewerbsrechtlichen Verfahrens gegen ihre Firma veranlassen."
- "Auf Wiederhören."