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2007 noch mehr Spam-Mails erwartet

Experten erwarten für das laufende Jahr einen rasanten Anstieg weltweit verschickter Spam-E-Mails. Wie tagesschau.de berichtet, blockierte der Sicherheitsspezialist Postini allein im November 2006 22 Milliarden unerwünschte Werbenachrichten - so viele wie nie zuvor. Binnen Jahresfrist sei die Zahl der Junk-Mails um 147 Prozent gestiegen.

Malware wie der Wurm Warezov sammelt auf Rechnern gespeicherte E-Mail-Adressen und verschickt an diese ihren Spam – von dem fremden PC aus. Auf diese Weise können Spammer eine riesige Menge an Nachrichtenmüll versenden, ohne dass ihnen für die ergaunerte Übertragungsbandbreite Kosten entstehen, wie die Zeitschrift "Internet Professionell" meldet. Außerdem erschwere dies die Rückverfolgung.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert ein höheres Bußgeld für Spammer (500.000 Euro) sowie eine effizientere internationale Zusammenarbeit gegen Spam. "Die Bundesregierung muss jetzt politisch handeln", lautete der Aufruf der Verbandschefin Edda Müller. Das neue Telemediengesetz helfe dabei nur unzureichend.

Insbesondere Bilder-Spam und mit Office-Dokumenten versehene Werbenachrichten haben sich explosionsartig verbreitet. Während sie 2005 noch weniger als fünf Prozent des E-Mail-Mülls ausmachten, waren es im vierten Quartal 2006 bereits 45 Prozent. Außerdem ist die Zahl der Schädlinge beim Instant Messaging rasant angestiegen - in jedem Monat des vergangenen Jahres auf etwa 160 Prozent des Vormonats.

Auch das Anti-Spam-Projekt des vzbv hatte alarmierende Spam-Mengen dokumentiert. Im Schnitt schickten Verbraucher täglich rund 5.000 E-Mails an die Beschwerdestelle. Fast 60 Prozent der vom vzbv befragten 1.000 Teilnehmer gaben an, wöchentlich zwischen zehn und 100 Spam-Mails zu erhalten. Bei knapp 30 Prozent waren es sogar mehr als 100 Spams in der Woche. 85 Prozent der Nutzer hatten bereits Phishing-Mails erhalten.

Trotz intensiver Recherchen gelang es nur in den wenigsten Fällen, gegen die Verursacher vorzugehen: Insgesamt führte der vzbv 59 Verfahren gegen Spammer, von denen 27 zur Unterlassung gezwungen werden konnten.