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Verbraucherschützer fordern Klimasiegel für PC

Da viele elektronische Geräte unnötig viel Strom verbrauchen, fordern Verbraucherschützer ein neues Öko-Label speziell für Computer. Mit dessen Hilfe sollen die Verbraucher verbrauchsarme Geräte identifizieren können. In einem Gespräch mit der Berliner Zeitung verwies die Chefin des Bundesverbandes der deutschen Verbraucherzentralen (vzbv), Edda Müller, dass nicht nur die Automobil- und die Flugbranche, sondern auch die Computer- und Telekommunikationsbranche ihren Teil zum Umwelt- und Klimaschutz leisten müsse. "Es wird höchste Zeit, dass die Energiefresser vom Markt verschwinden", forderte die oberste deutsche Verbraucherschützerin. So sollten in Zukunft keine elektronischen Geräte mehr zugelassen werden, die keinen Aus/Ein-Schalter besitzen.

Auf dem geforderten Siegel soll der Kunde an gestaffelten Codes erkennen können, ob das Gerät zu den stromsparenden seiner Klasse gehört. Zwar gibt es bereits eine Umweltkennzeichnung für Rechner und Monitore. Doch der "Blaue Engel" gibt keine genaue Auskunft über den Stromverbrauch und bezieht auch Kriterien wie Recyclingfähigkeit oder Lärmemissionen mit ein.

Einer Studie des Umweltbundesamtes zufolge, verschwenden die deutschen Privathaushalte allein durch Stand-by-Schaltungen 3,3 Milliarden Euro im Jahr. Durch den Verzicht auf Stand-by könnte gleichzeitig auf zwei Atomkraftwerke verzichtet werden. Eine Studie des Prozessorbauers AMD kommt zu dem Schluss, dass allein für den weltweiten Betrieb des Internets und dessen Netzwerkrechnern umgerechnet vierzehn Kraftwerke nötig sind.