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Provider stoßen Bündnis für Handy-TV per DMB an
Mobilfunkanbieter, Sender und Gerätehersteller haben eine Kooperation beschlossen, um dem Handy-TV auf Grundlage der Übertragungstechnik DMB doch noch zum Durchbruch zu verhelfen. Dazu solle das Programmpaket mit dem Namen "Watcha" künftig von den Providern und Sendern gemeinsam beworben werden, berichtet die Financial Times Deutschland (FTD).
Der Kooperation haben sich die Provider Debitel, Freenet und Simply, die Handyhersteller Samsung und LG sowie die ARD, das ZDF und die Senderbetreiber BigFM und Pro Sieben Sat 1 angeschlossen. Der Handelspartner Media-Saturn soll für ausreichend Vertriebsstärke zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts 2007 sorgen. Die Kooperation hofft, sich so einen Vorsprung vor dem Start konkurrierender TV-Angebote der Mobilfunkbetreiber zu sichern.
Vom Fernsehen auf Mobiltelefonen versprechen sich alle Gruppen erhebliche Umsätze. Gelingt der kommerzielle Start mit einer dauerhaften Lizenz vor Mitte kommenden Jahres, könnte Handy-TV bis 2012 fast neun Millionen Nutzer in Deutschland zählen, schätzt die Beratungsfirma Goldmedia. Voraussetzung dafür seien mehr als zehn Programme für ein überwiegend junges Publikum und konsequente Werbung.
Dem Markterfolg steht noch der Streit um die zugrunde liegende Technik entgegen: DVB-H oder DMB. Sowohl die europäischen Netzbetreiber als auch die weltgrößten Handyhersteller Nokia und Motorola haben sich zu DVB-H bekannt. Der Standard ist vom terrestrischen Digitalfernsehen DVB-T abgeleitet, über den in Deutschland in vielen Regionen TV-Programme für stationären Empfang ausgestrahlt werden.
Für das in Korea entstandene DMB setzen sich hingegen die dortigen Handyhersteller ein sowie das Kölner Unternehmen MFD: Es betreibt den "Watcha"-Dienst mit derzeit vier Programmen. Dieser soll bis Jahresende auf acht ausgebaut werden, ist aber nur in den Ballungszentren zu empfangen. Experten unterstellen DMB jedoch immer wieder, nicht effizient genug zu sein.
Damit ist DVB-H in der Favoritenrolle. Unterstützung findet die Technik zunehmend auch in der Politik: Bis zum Sommer dieses Jahres solle sich die Branche auf DVB-H einigen, forderte vergangene Woche die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. Anderenfalls könne sie sich gezwungen sehen, DVB-H anzuordnen.
Ein zentrale Vorgabe aus Brüssel würde jedoch mit dem deutschen Medienrecht kollidieren. Bislang obliegt die Vergabe von Frequenzen und Lizenzen den Landesmedienanstalten. Zwar hatten sie erst vor wenigen Tagen sich auf ein bundesweites DVB-H-Versuchsprojekt geeinigt, eine endgültige Festlegung sieht Goldmedia-Experte Michael Schmid darin nicht: "Es besteht noch erhebliches Konfliktpotenzial: Vergeben etwa die Medienwächter die Lizenzen an die technischen Plattformbetreiber, drohen die Inhalteanbieter mit Klagen."
Der Kooperation haben sich die Provider Debitel, Freenet und Simply, die Handyhersteller Samsung und LG sowie die ARD, das ZDF und die Senderbetreiber BigFM und Pro Sieben Sat 1 angeschlossen. Der Handelspartner Media-Saturn soll für ausreichend Vertriebsstärke zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts 2007 sorgen. Die Kooperation hofft, sich so einen Vorsprung vor dem Start konkurrierender TV-Angebote der Mobilfunkbetreiber zu sichern.
Vom Fernsehen auf Mobiltelefonen versprechen sich alle Gruppen erhebliche Umsätze. Gelingt der kommerzielle Start mit einer dauerhaften Lizenz vor Mitte kommenden Jahres, könnte Handy-TV bis 2012 fast neun Millionen Nutzer in Deutschland zählen, schätzt die Beratungsfirma Goldmedia. Voraussetzung dafür seien mehr als zehn Programme für ein überwiegend junges Publikum und konsequente Werbung.
Dem Markterfolg steht noch der Streit um die zugrunde liegende Technik entgegen: DVB-H oder DMB. Sowohl die europäischen Netzbetreiber als auch die weltgrößten Handyhersteller Nokia und Motorola haben sich zu DVB-H bekannt. Der Standard ist vom terrestrischen Digitalfernsehen DVB-T abgeleitet, über den in Deutschland in vielen Regionen TV-Programme für stationären Empfang ausgestrahlt werden.
Für das in Korea entstandene DMB setzen sich hingegen die dortigen Handyhersteller ein sowie das Kölner Unternehmen MFD: Es betreibt den "Watcha"-Dienst mit derzeit vier Programmen. Dieser soll bis Jahresende auf acht ausgebaut werden, ist aber nur in den Ballungszentren zu empfangen. Experten unterstellen DMB jedoch immer wieder, nicht effizient genug zu sein.
Damit ist DVB-H in der Favoritenrolle. Unterstützung findet die Technik zunehmend auch in der Politik: Bis zum Sommer dieses Jahres solle sich die Branche auf DVB-H einigen, forderte vergangene Woche die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. Anderenfalls könne sie sich gezwungen sehen, DVB-H anzuordnen.
Ein zentrale Vorgabe aus Brüssel würde jedoch mit dem deutschen Medienrecht kollidieren. Bislang obliegt die Vergabe von Frequenzen und Lizenzen den Landesmedienanstalten. Zwar hatten sie erst vor wenigen Tagen sich auf ein bundesweites DVB-H-Versuchsprojekt geeinigt, eine endgültige Festlegung sieht Goldmedia-Experte Michael Schmid darin nicht: "Es besteht noch erhebliches Konfliktpotenzial: Vergeben etwa die Medienwächter die Lizenzen an die technischen Plattformbetreiber, drohen die Inhalteanbieter mit Klagen."