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Erwünscht: Festnetz und Mobilfunk aus einer Hand

Fast die Hälfte der deutschen Haushalte ist an kombinierten Angeboten für Festnetz- und Mobiltelefonie interessiert. Besonders jüngere Menschen, Haushalte mit einem höheren Einkommen oder mit mehr als zwei Personen wünschen sich Festnetz und Mobilfunk aus einer Hand. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Unternehmensberatung Capgemini.

Damit die Interessierten auch zu Kunden werden, müssten die Telekommunikationsunternehmen mehr Anstrengungen in Marktforschung und zielgruppenorientierte Produktentwicklung stecken. Eine gute Preis- und Kommunikationspolitik sowie individueller Service sind den Ergebnissen der Studie nach die Erfolgsfaktoren von konvergenten Angeboten. Denn bisher trauen die Verbraucher TK-Anbietern nur wenig Kompetenz im Bereich Bündelangebote zu.

Als großen Vorteil eines gebündelten Angebots sehen die Kunden vor allem die Kostentransparenz einer einzigen Rechnung für alle Leistungen. 74 Prozent würden einen solchen Service schätzen. Andere wichtige Lösungen, die mit einem Bündelangebot für Festnetz und Mobilfunk einher gehen, werden von den Verbrauchern bisher aber wenig genutzt. Als Beispiel nennen die Marktforscher einen gemeinsamen Anrufbeantworter für Handy und Festnetztelefon, Adressbuch-Funktionen oder integrierte Endgeräte.

Bei der Internetnutzung sind die Kunden dagegen weiter, wenn es um die kombinierte Nutzung verschiedener Dienste geht: Sowohl Voice-over-IP als auch mobile E-Mail- und Internetdienste seien schon ein Massenmarkt, so Capgemini. Dies werde jedoch in der Vermarktung bis dato noch zu wenig ausgeschöpft wird. Auch technische Probleme hielten noch viele Interessierte von einer Nutzung ab: Selbst Technikbegeisterte fänden etliche der Zusatzangebote noch zu kompliziert, kommentiert Schwalbach.

Die Studie wurde von der Beratungseinheit "Telecom, Media & Entertainment" erstellt. Grundlage ist eine repräsentative Umfrage unter 500 deutschen Haushalten, die ergänzt wurde durch Fokusgruppengespräche sowie Interviews mit Managern und Experten aus der Telekommunikationsbranche. Untersuchungszeitraum war August 2006 bis Juli 2007.