Dolphin muss Aggro-Werbung einstellen

Seit einigen Tagen macht eine Flut auffallender Pressemitteilungen mit markigen Sprüchen Werbung für einen neuen Least Cost Router (LCR). "Preisrutsch-Trick bei Vodafone", "T-Mobile bis zu 90 % günstiger" oder "Handy-Flatrates unter Betrugsverdacht" – diese scheinbar informativ-investigativen Nachrichten entpuppten sich spätestens im zweiten Absatz als –Werbetext der Dolphin Telecom GmbH, LCR-Anbieter aus Köln.

Zumindest für einen der Pressetexte ist jetzt Schluss. "Handy-Flatrates unter Betrugsverdacht" darf nicht mehr öffentlich verbreitet werden, teilte das Kölner Unternehmen zu seinem Leidwesen mit – "einige deutsche Mobilfunkprovider" waren gerichtlich gegen die Dolphin Telecom vorgegangen.

Das ist nicht die erste Abmahnung für das gerade erst gestartete Unternehmen. Einen Tag zuvor hatte die Deutsche Telekom AG eine Abmahnung erwirkt, weil Dolphin auf einem Plakat die Farbe Magenta verwendet hat. Auf Großflächenplakaten, im Internet und in Print-Titeln wurden die vier Mobilfunkbetreiber mit ihren jeweiligen 'Hausfarben' dargestellt und mit der Aussage: "Günstiger telefonieren als T Mobile, e-plus, Vodafone, O2 erlaubt" überschrieben. Damit hat das Unternehmen gegen das Markenrecht verstoßen, lautete die Begründung für die Abmahnung.

Am Aufkommen der Dolphin-Pressemails hat dieser Umstand jedoch nichts geändert, nur dass sie jetzt die Abmahnungen thematisieren. In den aktuellen Meldungen gibt sich der LCR-Anbieter verärgert und kämpferisch – und kündigt neue Werbekampagnen an.

Least Cost Router sind kleine Programme für das Handy, welche für jeden Anruf automatisch die jeweils günstigste Verbindung wählen. Für Menschen, die viel per Handy ins Ausland telefonieren, bieten sie Einsparmöglichkeiten. Neben Dolphin bieten auch Sparruf, fidelity, Kisstel oder Bellshare ähnliche Dienste an.