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Grüne fordern Maßnahmen gegen Mediensucht
Medienabhängigkeit ist ein in Deutschland unterschätztes Problem, findet die Bundestagsfraktion von Bündnis '90/ Die Grünen. Sie sei kaum Bestandteil wissenschaftlicher Forschung und nicht als eigenständige Suchtform anerkannt. Es fehle an Beratungen und Therapiemöglichkeiten für Betroffene. Die Fraktion brachte deshalb einen Antrag in den Kulturausschuss ein, der die Bundesregierung zu mehr Engagement im Kampf gegen die Mediensucht auffordert.
Die Fraktion definiert in ihrem Antrag Mediensucht als einen Zustand, wenn der Umgang mit Medien "nicht mehr selbst bestimmt" ist und die gleichen körperlichen und seelischen Folgen hervorruft, wie etwa die Spielsucht. Sie beruft sich dabei auf eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover, nach der etwa 3 bis 6 Prozent aller Internetnutzerinnen und -nutzer als onlinesüchtig und noch einmal so viele als stark suchtgefährdet gelten. Neben dem Internet könnten auch Chats, Onlinespiele oder Pornografie im Internet süchtig machen.
Besonders die Online-Rollenspiele gelten der Fraktion als Sucht fördernd, da der ununterbrochene Spielverlauf und die Spielkonzeption eine starke Bindung an das Spiel herstellt, der sich "insbesondere jüngere Menschen oft nur schwer entziehen" könnten. Sie fordert deshalb verpflichtende Warnhinweise und Spieldauereinblendungen, die regelmäßig auf die bereits verstrichene Spielzeit hinweisen sowie die Begrenzung der wöchentlichen Spielzeit für Minderjährige.
Zu den typischen Abhängigkeitssymptomen gehörten ein unkontrollierter Konsum sowie Entzugserscheinungen wie Unkonzentriertheit und Aggressivität, wenn das Suchtmittel einmal nicht zur Verfügung steht. Doch nicht nur die Psyche, auch die körperliche Gesundheit und das soziale Umfeld der Betroffenen leiden. Diese vergessen zu essen, vernachlässigen ihre beruflichen bzw. schulischen Verpflichtungen und ihre sozialen Kontakte. Sie verheimlichen und bagatellisieren das eigene Suchtverhalten und geraten mitunter sogar in finanzielle Verschuldung, beschreibt die Fraktion in ihrem Antrag das Krankheitsbild.
Vor diesem Hintergrund sollte der Bundestag darauf dringen, dass Medienabhängigkeit als eine eigenständige, nicht stoffgebundene Suchtform von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt wird. Außerdem müsse das Krankheitsbild besser erforscht werden, wofür auch öffentliche Mittel gebraucht werden. Es müsse mehr Beratungs- und Therapiemöglichkeiten geben und Suchtberater und Therapeuten entsprechend fachlich und technisch geschult werden, fordern die Grünen.
Als wichtige Präventivmaßnahmen nennt sie vor allem eine Stärkung der Medienkompetenz Jugendlicher. Dies müsse verstärkt in allen Bildungseinrichtungen zum Lehrplan gehören. Doch auch die Eltern müssten sich intensiver mit dem Medienkonsum ihrer Kinder auseinander setzen.
Die Fraktion definiert in ihrem Antrag Mediensucht als einen Zustand, wenn der Umgang mit Medien "nicht mehr selbst bestimmt" ist und die gleichen körperlichen und seelischen Folgen hervorruft, wie etwa die Spielsucht. Sie beruft sich dabei auf eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover, nach der etwa 3 bis 6 Prozent aller Internetnutzerinnen und -nutzer als onlinesüchtig und noch einmal so viele als stark suchtgefährdet gelten. Neben dem Internet könnten auch Chats, Onlinespiele oder Pornografie im Internet süchtig machen.
Besonders die Online-Rollenspiele gelten der Fraktion als Sucht fördernd, da der ununterbrochene Spielverlauf und die Spielkonzeption eine starke Bindung an das Spiel herstellt, der sich "insbesondere jüngere Menschen oft nur schwer entziehen" könnten. Sie fordert deshalb verpflichtende Warnhinweise und Spieldauereinblendungen, die regelmäßig auf die bereits verstrichene Spielzeit hinweisen sowie die Begrenzung der wöchentlichen Spielzeit für Minderjährige.
Zu den typischen Abhängigkeitssymptomen gehörten ein unkontrollierter Konsum sowie Entzugserscheinungen wie Unkonzentriertheit und Aggressivität, wenn das Suchtmittel einmal nicht zur Verfügung steht. Doch nicht nur die Psyche, auch die körperliche Gesundheit und das soziale Umfeld der Betroffenen leiden. Diese vergessen zu essen, vernachlässigen ihre beruflichen bzw. schulischen Verpflichtungen und ihre sozialen Kontakte. Sie verheimlichen und bagatellisieren das eigene Suchtverhalten und geraten mitunter sogar in finanzielle Verschuldung, beschreibt die Fraktion in ihrem Antrag das Krankheitsbild.
Vor diesem Hintergrund sollte der Bundestag darauf dringen, dass Medienabhängigkeit als eine eigenständige, nicht stoffgebundene Suchtform von der Weltgesundheitsorganisation anerkannt wird. Außerdem müsse das Krankheitsbild besser erforscht werden, wofür auch öffentliche Mittel gebraucht werden. Es müsse mehr Beratungs- und Therapiemöglichkeiten geben und Suchtberater und Therapeuten entsprechend fachlich und technisch geschult werden, fordern die Grünen.
Als wichtige Präventivmaßnahmen nennt sie vor allem eine Stärkung der Medienkompetenz Jugendlicher. Dies müsse verstärkt in allen Bildungseinrichtungen zum Lehrplan gehören. Doch auch die Eltern müssten sich intensiver mit dem Medienkonsum ihrer Kinder auseinander setzen.