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Yahoo lehnt Übernahmeangebot von Microsoft ab

Grafik: tariftip.deYahoo hat das milliardenschwere Übernahmeangebot des Softwarekonzerns Microsoft zurückgewiesen. Das teilten heute mehrere Medien mit. Schon am Montag vergangener Woche hatte festgestanden, dass Yahoo sich gegen die Übernahme wehren wollte. Die ganze Woche lang hatte das Management des Internet-Oldtimers nach Alternativen gesucht. Sogar ein Verkauf des Onlinewerbegeschäfts an den Konkurrenten Google hatte die Unternehmensführung laut Presseberichten in Erwägung gezogen. Heute soll das Management des Webkatalogs dem Windows-Konzern mitgeteilt haben, das Angebot unterbewerte die Yahoo-Aktie.

Hintergrund: Die Übernahmeschlacht hatte die Aktie von Microsoft in Mitleidenschaft gezogen. So war das Angebot von fast 45 Milliarden Euro mit dem Microsoft-Aktienkurs gesunken. Heute würden die Yahoo-Aktionäre statt der versprochenen 31 Dollar je Aktie nur noch 28,80 Dollar erhalten, weil die eine Hälfte des Kaufpreises über einen Aktientausch erfolgen sollte.

Während die Börsenwelt noch rätselt, ob Yahoo-Chef Jerry Yang nur ein höheres Angebot aushandeln will, steht fest, dass die Absage unter den Yahoo-Aktionären auf ein geteiltes Echo stößt. Obwohl Microsoft-Chef Steve Ballmer sein Angebot am Freitag der vorvergangenen Woche in aller Öffentlichkeit verkündet hatte, stellte sich der übliche Effekt nicht ein.

Normalerweise steigen bei einem Übernahmeangebot die Aktien des Übernahmekandidaten, weil viele Börsianer auf ein schnelles Geschäft hoffen. Das war bei Yahoo nur am Freitag der Fall gewesen. Ab Montag vergangener Woche sank auch die Yahoo-Aktie - wenn auch langsamer als die von Microsoft.

Die Böse rechnet also keineswegs damit, dass Microsoft sein Angebot stark aufstocken wird. Wenn das allerdings eintreten würde, bliebe der angeschlagene Übernahmekandidat Yahoo allein zurück. In der Folge könnte es zu noch stärkeren Aktienverlusten kommen, weil jene Aktionäre abspringen würden, die nur in Erwartung der Übernahme durch Microsoft Yahoo-Papiere gekauft haben.

Jerry Yang sucht unterdessen ebenfalls nach einer neuen Heimat für Yahoo. Heute kursierte die Meldung, er spreche mit dem Internetanbieter AOL.