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T-Home lenkt ein - Dennoch kein Ende des DSL-Staus

Im Streit um liegen gebliebene Aufträge wechselwilliger DSL-Kunden hat die Deutsche Telekom AG (DT AG) jetzt nachgegeben. Wie der Konzern in Bonn mitteilte, wird die zuständige Konzernsparte T-Home die Vorgaben der Bundesnetzagentur erfüllen.

Die Bundesnetzagentur hatte 330.000 zusätzliche Schaltkapazitäten für die letzte Meile pro Monat eingefordert, damit die Wettbewerber der DT AG die Nachfrage ihrer Kunden befriedigen können. Als Stichtag hatte die Behörde den 1. April vorgegeben; T-Home versprach jetzt, diese Zahl bereits jetzt zu erfüllen. Das Unternehmen wies aber gleichzeitig darauf hin, dass es trotz der zusätzlichen Kapazitäten weiterhin zu Verzögerungen beim Anschluss von DSL kommen könne. Die Schuld dafür gab das Unternehmen den Wettbewerbern, die "immer wieder die vereinbarten Auftragsmengen überschreiten".

Die Zahl der Wettbewerber-Kunden, die Wochen bis Monate auf die Umschaltung ihres Anschlusses durch den Ex-Monopolisten warten, liegt immer noch bei knapp 100.000, so das Ergebnis einer vor wenigen Tagen durchgeführten Umfrage des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) bei den größten Telekommunikationsanbietern.

Der VATM wies die Vorwürfe zurück. Die Wettbewerber bezahlten T-Home schließlich für die Umschaltung, und außerdem sei die dauerhaft hohe Nachfrage nach neuen DSL-Anschlüssen dem Ex-Monopolisten "seit vielen Monaten aus etlichen Rückmeldungen der alternativen Anbieter bekannt", so der VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. Bei den eigenen Kunden dauere die DSL-Umschaltung trotz eigener hoher Kundenzahlen nur wenige Tage. Die Wettbewerber wegen zu hoher Bestellmengen’ zu benachteiligen, sei daher "pure Diskriminierung" und habe "planwirtschaftliche Züge", empörte sich der Verbandschef.