Neues IP-Adressen-System im Kommen
In ein paar Jahren wird die IP-Adresse ausgedient haben. Der Grund: Auf ihrer Basis können nicht genug Computer identifiziert werden. Ihr Nachfolger, das neue Internet-Protokoll IPv6, soll nun im Zuge einer internationalen Konferenz in Potsdam vorangetrieben werden.
"Die bisher verwendete Version IPv4 ist schon fast 30 Jahre alt – ihre größten Nachteile sind die immer stärkere Verknappung von Internetadressen und signifikante Sicherheitsdefizite", erklärt Professor Christoph Meinel in der Ankündigung der Konferenz. Er ist Direktor des Hasso-Plattner-Instituts, das die Veranstaltung gemeinsam mit dem IPv6-Rat organisiert. IPv4 begrenzt die Zahl der Netzanschlüsse rechnerisch auf 2 hoch 32, also knapp 4,3 Milliarden IP-Adressen - zu wenig, um jedem Menschen wenigstens eine Anschlussnummer fürs Netz zuweisen zu können. Derzeit sind laut Expertenberechnungen nur noch 16 Prozent der IP-Adressen verfügbar. Sie werden spätestens 2012 alle vergeben sein.
Dazu kommt: Der Zugriff auf die IP-Adressen ist international sehr ungleich verteilt. Allein in den USA verfügen die dort eingerichteten Netze über rund Dreiviertel aller derzeit vergebenen IP-Adressen, erläuterte Meinel der Netzeitung. Für China und andere asiatische Länder sei der Druck der Adressenknappheit aber sehr viel stärker. Daher werde IPv6 dort sehr viel stärker vorangetrieben. Doch auch die EU investiert in IPv6. In den vergangenen acht Jahren flossen mehr als 100 Millionen Euro in IPv6-Projekte. Internetserviceprovider und Mobilfunkanbieter sind "rein technisch bereits darauf vorbereitet, für DSL-Anschlüsse und UMTS-Handys sofort den IPv6-Standard anbieten zu können“, meint der Vorsitzende der IPv6-Projektgruppe Latif Ladid.
Der Umstellungsprozess wird schrittweise vor sich gehen und betrifft alle, die das Internet nutzen. Dennoch seien den meisten Nutzern "weder die drängende IPv4-Problematik bewusst noch die Möglichkeiten der IPv6-Nutzung überhaupt bekannt“, so Meinel. Viele Provider bereiten sich dagegen schon auf IPv6 vor. Frank Orlowski vom Internet-Austauschknoten DE-CIX in Frankfurt am Main sagte der Netzeitung, bereits 70 bis 80 Provider der 240 am DE-CIX angeschlossenen Netze laufe mit dem neuen Internet-Protokoll. Auch die Deutsche Telekom AG habe bereits „einen riesigen IPv6-Adressraum bestellt und bekommen“, weiß IPv6-Experte Ladid.
Es wird wohl eine Übergangszeit geben, in der beide Protokolle parallel verwendet werden. Das alte Netz abzuschalten wird laut Orlowski ein Prozess sein, der mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Vor allem für die Endanwender wird der Umstieg kaum bemerkbar sein. Die üblichen PC-Betriebssysteme wie Windows Vista, Mac OS X und Linux beherrschen bereits beide "Sprachen" gleichzeitig.
"Die bisher verwendete Version IPv4 ist schon fast 30 Jahre alt – ihre größten Nachteile sind die immer stärkere Verknappung von Internetadressen und signifikante Sicherheitsdefizite", erklärt Professor Christoph Meinel in der Ankündigung der Konferenz. Er ist Direktor des Hasso-Plattner-Instituts, das die Veranstaltung gemeinsam mit dem IPv6-Rat organisiert. IPv4 begrenzt die Zahl der Netzanschlüsse rechnerisch auf 2 hoch 32, also knapp 4,3 Milliarden IP-Adressen - zu wenig, um jedem Menschen wenigstens eine Anschlussnummer fürs Netz zuweisen zu können. Derzeit sind laut Expertenberechnungen nur noch 16 Prozent der IP-Adressen verfügbar. Sie werden spätestens 2012 alle vergeben sein.
Dazu kommt: Der Zugriff auf die IP-Adressen ist international sehr ungleich verteilt. Allein in den USA verfügen die dort eingerichteten Netze über rund Dreiviertel aller derzeit vergebenen IP-Adressen, erläuterte Meinel der Netzeitung. Für China und andere asiatische Länder sei der Druck der Adressenknappheit aber sehr viel stärker. Daher werde IPv6 dort sehr viel stärker vorangetrieben. Doch auch die EU investiert in IPv6. In den vergangenen acht Jahren flossen mehr als 100 Millionen Euro in IPv6-Projekte. Internetserviceprovider und Mobilfunkanbieter sind "rein technisch bereits darauf vorbereitet, für DSL-Anschlüsse und UMTS-Handys sofort den IPv6-Standard anbieten zu können“, meint der Vorsitzende der IPv6-Projektgruppe Latif Ladid.
Der Umstellungsprozess wird schrittweise vor sich gehen und betrifft alle, die das Internet nutzen. Dennoch seien den meisten Nutzern "weder die drängende IPv4-Problematik bewusst noch die Möglichkeiten der IPv6-Nutzung überhaupt bekannt“, so Meinel. Viele Provider bereiten sich dagegen schon auf IPv6 vor. Frank Orlowski vom Internet-Austauschknoten DE-CIX in Frankfurt am Main sagte der Netzeitung, bereits 70 bis 80 Provider der 240 am DE-CIX angeschlossenen Netze laufe mit dem neuen Internet-Protokoll. Auch die Deutsche Telekom AG habe bereits „einen riesigen IPv6-Adressraum bestellt und bekommen“, weiß IPv6-Experte Ladid.
Es wird wohl eine Übergangszeit geben, in der beide Protokolle parallel verwendet werden. Das alte Netz abzuschalten wird laut Orlowski ein Prozess sein, der mehrere Jahre in Anspruch nimmt. Vor allem für die Endanwender wird der Umstieg kaum bemerkbar sein. Die üblichen PC-Betriebssysteme wie Windows Vista, Mac OS X und Linux beherrschen bereits beide "Sprachen" gleichzeitig.