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Billigvorwahlen - VATM sieht Call-by-Call in Gefahr

Der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) sieht die Billigvorwahlen in Gefahr. Im Rahmen einer Verabschiedung von Gesetzen zu Telekommunikation hat das Europäische Parlament eine Vorschrift gestrichen, mit der marktmächtige Unternehmen bisher verpflichtet werden, Call by Call und Preselection zu ermöglichen. VATM-geschäftsführer Jürgen Grützner weist in einer Mitteilung des Verbands auf die Deutsche Telekom hin, die im Begriff sei, durch eine Umstellung auf Internet basierte Telefondienste das Vorwählen von Billignummern abzuschaffen.

Allein die Umstellung auf die zukünftig überall vorherrschende IP-Technologie rechtfertige jedoch keinesfalls einen Ausschluss. Das belege das Beispiel Schweiz. Dort biete der Ex-Monopolist eine Betreiberauswahl auch bei IP-basierten Anschlüssen an.

Der Verband begrüßte jedoch, dass sich nach der Kommission auch das Parlament für die gleichberechtigte Zugangsgewährung der Wettbewerber gegen ein entsprechendes Entgelt zu Leerrohren, zu Kabelverzweigern und zur unbeschalteten Glasfaser beim neuen Netz NGN ausspreche.

"Bislang hat sich die Deutsche Telekom geweigert, den Wettbewerbsunternehmen die erforderlichen Informationen für den künftigen Infrastrukturausbau zur Verfügung zu stellen, und hat sich damit einen strategischen Vorteil verschafft", wirft Grützner in der Mitteilung dem deutschen Marktführer vor.