Handy-TV: Medienanstalten wagen neuen Anlauf
Nachdem das DVB-H-Betreiberkonsortium Mobile 3.0 im letzten Jahr scheiterte, wagen die Landesmedienanstalten, die für die Vergabe von Rundfunk-Sendelizenzen zuständig sind, einen neuen Anlauf.
Nach Angaben von Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), gibt es derzeit einige Interessenten, die realistische Marktchancen sähen. „Ich persönlich glaube fest an die Chancen mobiler TV-Formate, übrigens auch im lokalen Bereich. Und DVB-H ist dafür eindeutig die beste Technik und darüber hinaus quasi EU-Standard“, so Fuchs gegenüber dem Fachmagazin „Digital Fernsehen“.
Der MA-HSH-Direktor gab weiterhin an, dass die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten eine Sondierungsgruppe einberufen habe. Diese solle die Interessenlage ausloten, damit im zweiten Anlauf DVB-H ohne vorherigen Probebetrieb starten könne.
Zurzeit sind auf dem deutschen Markt nur zwei Mobiltelefone von LG, die Handy-Fernsehen empfangen. Das HB620T und das neue KB770, das von Tariftipp.de getestet wurde, sind allerdings für den DVB-T-Standard ausgelegt. Dementsprechend ist der TV-Empfang kostenlos. Der Handy-TV-Standard DMB war daran gescheitert, dass Nutzer für den Handy-TV-Empfang fünf Euro pro Monat zahlen sollten.