Breitbandausbau: Telekom überprüft Investitionen
Die Deutsche Telekom stellt den stärkeren Ausbau von Breitbandanschlüssen für unversorgte Gebiete im ländlichen Raum auf den Prüfstand. Die Investitionen werden nach Angaben des Ex-Staatsmonopolisten angesichts der am Dienstag von der Bundesnetzagentur bekannt gegebenen Entscheidung zur Absenkung des Preises für die „letzte Meile“ (Teilnehmeranschlussleitung) neuen Wirtschaftlichkeitsberechnungen unterzogen.
Die Deutsche Telekom hat im Breitbandsegment einen Marktanteil von rund 50 Prozent, doch man könne mit solchen Entgelten nicht die Breitbandversorgung in Deutschland allein herstellen: „Auch die Wettbewerber, die sich für einen Senkung stark gemacht haben, sind jetzt gefordert, in Breitband im ländlichen Raum zu investieren“, so Timotheus Höttges, Vorstand Finanzen der Deutschen Telekom.
„Die Entscheidung der Behörde ist für uns ein Investitionshemmnis“, so Höttges weiter. Während die Bundesnetzagentur in anderen Branchen wie Energie den Investitionsbedarf in moderne Infrastruktur durchaus berücksichtige und Netz-Betreibern höhere Entgelte zubillige, kenne sie bei der Regulierung des Telekommunikationsmarktes auch in einer Wirtschaftskrise nur ein
Ziel: Dienstleistungen immer billiger zu machen.
Die Regulierungsbehörde hatte am Dienstag bekannt gegeben, dass der monatliche Preis, den Wettbewerber für die Nutzung der Telekom-Leitungen zahlen müssen, um 30 Cent auf 10,20 Euro reduziert wird. Auf Basis der aktuell mehr als acht Millionen vermieteten Anschlüssen wird dem Konzern nach eigenen Angaben damit „ein hoher zweistelliger Millionenbetrag“ entzogen.