"Faire" Handys gefordert
Anlässlich des Welt-Telekommunikationstages am 17. Mai üben tausende Verbraucher europaweit Druck auf ihre Mobiltelefonunternehmen aus, damit sie sich innerhalb ihrer Lieferketten für "faire" Produktionsbedingungen einsetzen. Im Rahmen dieser Kampagne des makeITfair-Netzwerkes wurden mehr als 8.000 Unterschriften gesammelt, um eine gerechte Bezahlung und bessere Arbeitsstandards in Zuliefererbetrieben in China zu fordern. "Hierdurch wird deutlich, dass sich Verbraucher immer stärker Gedanken über die Herkunft ihres Mobiltelefons machen und eine Nachfrage nach fairen Handys vorhanden ist", so Cornelia Heydenreich von Germanwatch und deutsche Koordinatorin von makeITfair.
Mehr als die Hälfte aller weltweit genutzten Mobiltelefone werden in China produziert. Wanderarbeiter arbeiten bis zu zwölf Stunden am Tag und verdienen umgerechnet nur etwa 40 Cent pro Stunde. Dies ist nicht ausreichend, um ihre grundlegenden Lebenshaltungskosten zu decken. "Handy-Hersteller verweigern die Auseinandersetzung über die geringe Entlohnung in der Branche. Zudem haben chinesische Arbeiter keinerlei Mitspracherecht. Deshalb ist es umso wichtiger, dass sich Verbraucher weltweit für eine gerechte Entlohnung, eine normale Arbeitsbelastung und die Bezahlung von Überstunden einsetzen", erklärt Annika Torstenson vom Fair Trade Center und Mitautorin einer Studie über die Handyproduktion. Dieser makeITfair-Bericht über chinesische und philippinische Arbeiter, der im Jahr 2008 veröffentlicht wurde, untersucht die Arbeitsbedingungen innerhalb der Lieferkette von Handy-Herstellern. Eine der Hauptsorgen der befragten Arbeiter war ihre geringe Entlohnung.