DSL-Ausbau: Bundesnetzagentur kritisiert Telekom
Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur, hat die Deutsche Telekom kritisiert. Diese trage Mitschuld daran, dass viele Regionen in Deutschland immer noch kein DSL hätten.
„Ich bin zum Teil sehr irritiert vom Verhalten der Telekom“, so Kurth gegenüber dem „Handelsblatt“. „Der Konzern könnte einiges erleichtern, um den Ausbau auf dem Land voran zu treiben, aber er erschwert vielerorts die geplanten Aktivitäten Dritter.“
Hintergrund des Unmuts ist die Weigerung der Telekom, ihren Wettbewerbern Technik zur Verfügung zu stellen, mit der sie kleine Orte an das DSL-Netz anschließen könnten. Kurth hatte die Telekom im März verpflichtet, für ihre Konkurrenten vor jedem Ort eine Schnittstelle zum Telekom-Netz zu bauen.
Die Bundesnetzagentur hat deshalb beschlossen, dass die Telekom in allen Regionen ohne DSL-Zugang Schaltverteiler am Ortseingang bauen muss, um regionalen Anbietern wie Eifelnet zu ermöglichen, diese Orte anzuschließen.
Die Telekom aber weigert sich und hat Ende Juni eine Eilklage gegen die Verfügung der Bonner Behörde eingereicht. Sie argumentiert, dass sie die Schaltverteiler selbst nicht benötige. Die Bundesnetzagentur weigere sich aber bisher konstant, ihr die Baukosten in voller Höhe zu erstatten.