BVDW kritisiert Handy-GEZ-Gebühr
Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. sieht in dem geplanten Gebührenmodell der GEZ einen künstlich geschaffenen Wachstumshemmer für die gesamte Internetbranche in Deutschland.
Nach Plänen der Bundesländer sollen alle Internetnutzer ohne Fernseher einheitlich zu GEZ-Vollzahlern werden. Auch Besitzer von UMTS-fähigen Handys würden so grundsätzlich mit einem monatlichen Beitrag von derzeit 17,98 Euro belastet. Die Entscheidung über die Neuordnung der Rundfunkgebühr soll 2010 durch die Ministerpräsidenten der Länder fallen.
„Die Nutzung des Webs mit einer allumfassenden GEZ-Gebühr zu belegen, wäre ein deutlicher Hemmschuh für die weitere Entwicklung des Internets in Deutschland. Das Web ist das Medium unserer Zeit, und wird zukünftig noch eine bedeutendere Rolle in der Gesellschaft spielen“, so BVDW-Präsident Arndt Groth. „Als Motor traditioneller Industriezweige, neuer Vertriebswege und Geschäftsmodelle darf die digitale Wirtschaft in Deutschland nicht den internationalen Anschluss verlieren. Das gilt besonders bei der Etablierung des noch jungen Mobile Internets.“
„Seit Jahren arbeiten wir daran, das Mobile Internet in Deutschland zu etablieren. Wenn zu den Kosten für Handy-Vertrag und Daten-Flatrate noch zusätzlich rund 18 Euro pro Monat entrichtet werden müssen, würden viele Anstrengungen der letzten Jahre ausgebremst“, ergänzt Mark Wächter, Vorsitzender der Fachgruppe Mobile im BVDW. „Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland bei der Nutzung des Mobile Internet noch hinterher. Gerade Endgeräte der iPhone-Generation sorgen hierzulade für den derzeit benötigten Wachstumsschub, der durch eine zusätzliche GEZ-Gebühr gebremst würde.“
Zurzeit zahlen Nutzer eines internetfähigen Handys pro Monat 5,76 Euro, falls Sie keinen Fernseher besitzen. Dies entspricht der monatlichen GEZ-Gebühr für Radios. Auch Besitzer von PCs mit Internetanschluss werden mit 5,76 Euro im Monat zur Kasse gebeten.