Siemens zieht gegen Gigaset-Chef vor Gericht
Der Streit zwischen Siemens und dem Münchner Finanzinvestor Arques wegen der Geschäftspolitik beim gemeinsamen Telefonunternehmen Gigaset eskaliert.
Die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitagausgabe) berichtete vorab, Siemens klage gegen Gigaset-Chef Michael Hütten, der gleichzeitig Vorstand bei Arques ist. Siemens sehe darin einen schweren Interessenkonflikt.
Arques wehrt sich gegen die Anschuldigungen. „Der Vorwurf des Interessenkonflikts überrascht uns sehr“, sagte Arques-Chef Hans Gisbert Ulmke dem Blatt. „Solche Konstellationen gibt es doch sehr häufig in Unternehmen.“
Die frühere Gigaset-Mutterfirma Siemens hält seit dem vergangenen Jahr nur noch knapp 20 Prozent an dem Hersteller von DECT-Schnurlostelefonen. Arques hält die Mehrheit und ist operativ für das Gigaset-Geschäft mit insgesamt 1800 Mitarbeitern zuständig.
Die Beziehung der beiden Gigaset-Eigentümer gilt dem Blatt zufolge seit Wochen als verfahren. Zuletzt kursierten Gerüchte, wonach Arques Gigaset angeblich eine bereits zugesagte Finanzhilfe in Höhe von 20 Millionen Euro vorenthalte und Siemens notfalls einspringen müsse, um eventuelle Lücken bei dem Telefonhersteller zu schließen. Die Zeitung schrieb, ein erster Gerichtstermin sei bereits für Freitag in München anberaumt.
Der Finanzinvestor Arques ist in verschiedenen Branchen tätig. Zur Arques-Gruppe gehörte z.B. bis zum Januar 2009 auch die Nachrichtenagentur ddp. (ddp.djn/roy)