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01056: Verbraucher sollen sich wehren

15.04.2010 von

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg empfiehlt Kunden des Call-by-Call-Anbieters PM2, sich gegen Zahlungsaufforderungen des Telefonanbieters mit der Sparvorwahl 01056 zu wehren.

„Wir raten den Leuten, sich das nicht einfach gefallen zu lassen“, so Christian Gollner von der Verbraucherzentrale gegenüber der „Badischen Zeitung“. Das Verhalten dieses Telefonanbieters sei krass. Ihm sei kein Unternehmen bekannt, dass ähnlich verfahren sei. Er räumte aber ein, dass der Widerstand auf eigenes Risiko erfolgt. Und dieses Risiko sei schwer einschätzbar, weil die Rechtslage nicht eindeutig sei.

Ein entspanntes Gespräch mit Anbietern ohne Tarifansage kann teuer werden, wenn man vorher nicht den aktuellen Tarif gecheckt hatWer einst die Call-by-Call-Vorwahl 01056 vorwählte, wurde vor dem Gespräch per Ansage über den Minutenpreis informiert. Die Telefonate kosteten wenige Cent pro Minute. Im Herbst 2009 stellte PM2 die Ansage ein und erhöhte gleichzeitig die Tarife erheblich. Im März 2010 führt der Call-by-Call-Anbieter die Tarifansage allerdings wieder ein.

Einige Kunden berichten nach Angaben der Verbraucherzentrale, sie hätten ohne geändertes Telefonverhalten Rechnungen von mehreren hundert Euro erhalten. Kurz vor Ostern flatterten Kunden, die die Zahlung verweigerten, Mahnungen ins Haus. Absender ist PM2 oder ein „Acoreus-Kundenservice“, der als Inkassounternehmen bekannt ist.

Wer die Rechnung in dieser Höhe nicht bezahlen wolle, sollte dies dem Unternehmen per Einschreiben mit Rückschein mitteilen, so die Verbraucherzentrale gegenüber der „Badischen Zeitung“. Sie stellt im Internet einen Musterbrief bereit – unter der Adresse http://www.vz-bw.de/telefonrechnung. Der Brief solle an PM2 und nicht an Acoreus gerichtet sein. Verlangt werden solle auch ein Einzelverbindungsnachweis, mit dem die Forderung belegt werde.

Im Verlauf des Mahnverfahrens könnten aus einer 20-Euro-Forderung leicht 100 Euro werden, so die Verbraucherschützer weiter. Spätestens wenn ein gerichtlicher Mahnbescheid komme, müsse reagiert werden. Dann sei es auch ratsam, sich einen rechtlichen Beistand zu nehmen. Ein Weg wäre auch eine Klage gegen die Forderung von PM2.

Um die Tarife von PM2 mit denen der Konkurrenz zu vergleichen, nutzen Sie unseren Call-by-Call-Rechner. Wenn sie das Kästchen „Tarifansage“ aktivieren, werden nur Provider aufgeführt, die diesen Service anbieten.