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Verbraucherzentrale: HD-TV wird Mogelpackung
Free-TV muss frei empfangbar bleiben. Das fordert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) anlässlich der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. Er appelliert an Sender und Plattformbetreiber, auf die kostenträchtige Verschlüsselung von HD-Programmen und restriktiven Kopierschutz zu verzichten. "Der Sprung ins digitale Fernsehzeitalter wird nicht gelingen, wenn das neue Angebot Verbraucher finanziell zu stark belastet", erklärt vzbv-Medienexperte Michael Bobrowski. Vom Handel fordert der vzbv, klar und deutlich über mögliche Nutzungseinschränkungen zu informieren.
Während sich derzeit in der Schweiz einzelne Kabelnetzbetreiber von der Grundverschlüsselung werbefinanzierter Digitalprogramme trennen, halten in Deutschland Privatsender und Netzbetreiber weiter daran fest. Darüber hinaus sind für den Empfang des "HD plus"-Angebots der Sendergruppen RTL und Pro7Sat1 speziell zertifizierte Receiver notwendig. Mit den in den Haushalten bereits vorhandenen HD-tauglichen Empfängern wird daher ohne kostenträchtige Nachrüstung, sofern überhaupt möglich, nur das HD-Angebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten nutzbar sein.
Der vzbv warnt vor folgenden Nutzungseinbußen beim Empfang werbefinanzierter HD-Programme:
- Auch bei Nachrüstung vorhandener TV-Empfänger lassen sich "HD plus" Sendungen nicht aufzeichnen.
- Generell wird man nicht gleichzeitig ein Programm schauen und ein zweites aufnehmen können.
- Die Sender können die Aufzeichnung einzelner Programme per Datenbefehl ausschließen.
- Die Sender können die Nutzungsdauer für die aufgezeichneten Programme zeitlich befristen oder die Nutzung auf ein einziges Abspielgerät beschränken.
- Die Sender können ebenfalls per Datenbefehl ein schnelles "Vorspulen" von Werbeblöcken verhindern.
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