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Handys können Arztbesuch ersetzen

12.01.2011 von

Die Spritze muss der Arzt schon selbst setzen, aber Handys könnten künftig den Arztbesuch häufig ersetzenHandys werden in den kommenden Jahren den Arztbesuch immer häufiger ersetzen können.

Dies ist das Ergebnis einer internationalen Studie des Instituts research2guidance, auf die sich der Hightech-Verband BITKOM beruft. Die neuen Einsatzmöglichkeiten verdanken die Handys vor allem Gesundheits-Apps.

Diese Apps eignen sich zur Übertragung und Speicherung individueller Patientendaten und können den Arztbesuch in vielen Fällen überflüssig machen. Vor allem bei der Bekämpfung von Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Herzkrankheiten, Asthma oder chronischer Bronchitis können Handys den Arztbesuch ersetzen.

Das Verfahren funktioniert recht einfach: Spezielle mobile, medizinische Geräte erfassen die relevanten Gesundheitsdaten eines Patienten und leiten sie an das Handy weiter. Das Handy wertet die Daten mit einem App aus und überträgt sie im Bedarfsfall an Arzt, Klinik oder Gesundheitszentrum.

So entfallen teure stationäre Untersuchungen. EKG oder Blutdruckmessung können zu Hause vorgenommen und per Handy an den Arzt geschickt werden. Diabetiker können ihre Blutzuckerwerte vom Messgerät via Bluetooth in ein vom Arzt einsehbares Online-Tagebuch einstellen. Darüber hinaus gibt es unter anderem Anwendungen zur Überwachung der Medikamenteneinnahme, zum Abruf von Laborergebnissen, zur Fernüberwachung oder Fernsprechstunde. Durch mobile Überwachungsgeräte kann etwa die Nachsorgezeit im Krankenhaus verkürzt werden.

Laut der Studie erwartet eine Mehrheit der Unternehmen im Gesundheitssektor, dass sich mobile Gesundheitslösungen in den kommenden fünf Jahren durchsetzen werden. 67 Prozent der Firmen sind der Ansicht, dass im Jahr 2015 die Mehrheit der Ärzte, Krankenschwestern und des medizinischen Personals in Industrieländern Gesundheits-Apps verwenden wird. Die treibenden Kräfte hinter dieser Entwicklung seien die zunehmende Verbreitung von Smartphones sowie die starke Nachfrage von Patienten.

Die Gesundheits-Apps werden dabei nach Einschätzung der befragten Unternehmen künftig vor allem auf Smartphones (82 Prozent) und Tablet-PCs (69 Prozent) laufen. Gebremst werde die Ausbreitung vor allem durch einen Mangel an Standardisierung. Diese Befürchtung hat jede zweite Firma geäußert. Weitere Hindernisse sind laut Studie unter anderem eine zu starke Regulierung, mangelnde Kenntnis über die neuen technischen Möglichkeiten und Sicherheitsbedenken.

 

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