Studie: Angst vor Internet-Kriminalität wächst
In der deutschen Bevölkerung wächst die Angst vor Internet-Kriminalität. Dies ist ein Ergebnis aus dem „Sicherheitsreport 2011“, einer repräsentativen Studie zum Thema Sicherheit in Deutschland.
Die Deutschen sehen die Risiken von Datenmissbrauch (je 70 Prozent) sowie Computerviren und EC-Karten-Betrug (je 60 Prozent) steigen. Die Gefahren durch Internet-Kriminalität stehen für sie auf einer Stufe mit Arbeitslosigkeit und Atomunfällen, liegen aber noch vor der Angst vor Terroranschlägen oder Naturkatastrophen.
Führungskräfte in Wirtschaft, Politik und Verwaltung sehen das Risiko von Computerviren oder Missbrauch von Daten bereits jetzt deutlich höher als klassische Gefahren wie Krankheit, Kriminalität oder Katastrophen.
Die aktuelle Risikowahrnehmung von Bevölkerung und Führungskräften unterscheidet sich allerdings fundamental.
In der Bevölkerung stehen klassische persönliche Sorgen wie Einkommensverluste (43 Prozent), lebensbedrohliche Krankheiten (41 Prozent) oder belastete Nahrungsmittel (37 Prozent) ganz oben auf der Liste.
Gefragt nach den gesellschaftlichen Risiken bewertet die Bevölkerung die Gefahren durch Internet-Kriminalität allerdings anders. Jeder zweite Deutsche sieht im Missbrauch von persönlichen Daten sowie Datenbetrug im Internet ein hohes Risiko für die Gesellschaft. EC-Karten-Betrug (37 Prozent) und Computerviren (35 Prozent) folgen auf den nächsten Plätzen.
Diese Risiken werden nach Ansicht der Führungskräfte in Wirtschaft, Politik und Verwaltung auch in Zukunft weiter zunehmen (Internet und Computer allgemein 42 Prozent).
Die Umfrageergebnisse zum Thema Cloud Computing untermauern die aktuelle Risikoeinschätzung im Bereich der IT-Sicherheit. Mehr als drei Viertel der Befragten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung haben noch Zweifel an der Sicherheit von Daten und Programmen aus dem Internet. Dennoch zeigen sie sich aufgeschlossen gegenüber neuen Technologien: Rund neun von zehn (86 Prozent) glauben an die Chancen bei technischem Fortschritt und sehen weniger deren Risiken.
Mit viel Skepsis bewerten die Führungskräfte den Umgang der Politik mit den Risiken der Internet-Kriminalität. Zwei Drittel der Entscheidungsträger aus der Wirtschaft zweifeln an der Fachkompetenz von Politik und Verwaltung, um IT-Sicherheit gewährleisten zu können. Sie fordern die Politik auf, ihre Aktivität für Datenschutz und -sicherheit (23 Prozent) sowie für mehr Sicherheit im Internet (19 Prozent) zu erhöhen und die Polizeipräsenz und die Ausstattung (15 Prozent) zu verbessern.