Mangelhafter Datenschutz bei NFC- und RFID-Chips
NFC-Chips, wie sie in einigen Handys wie dem Samsung Galaxy Nexus zu finden sind, oder und RFID-Chips, die in Wäsche-Etiketten benutzt werden, bieten nur mangelhaften Datenschutz.
Dies ist das Ergebnis eines Experiments in einem Beitrag zur Sendereihe „Markt“ im WDR Fernsehen.
Dabei gelang es den Testern, die RFID-Wäsche-Etiketten eben gekaufter Waren über große Entfernungen auszulesen. Kryptronic Technologies stellte die dafür notwendige Ausrüstung zur Verfügung.
Der Münchner Spezialist für Präzisionsoptiken sowie NFC- und RFID-Shielding-Technologie warnt generell vor digitalen Lauschangriffen. Sie könnten auch Ausweise, Zugangskontroll- und sogar Bezahlsysteme betreffen. Als Gegenmaßnahme empfählen sich Abschirmfolien aus Cryptalloy.
Viele Textilien sind heutzutage für die Inventur und zur Diebstahlsicherung mit einem sogenannten RFID-Chip ausgestattet, die sich meist im Wäsche-Etikett verstecken. Hier sind Informationen zum Produkt gespeichert und können an der Kasse kontaktlos ausgelesen werden. Die RFID-Chips geben die Informationen allerdings auch über Entfernungen von mehreren Metern preis. Damit ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet.
Die Datenschutz-Organisation FoeBuD e.V. machte zusammen mit einem Kamerateam des WDR die Probe aufs Exempel. Ausgerüstet mit einem handelsüblichen RFID-Lesegerät, postierten sich die Tester vor einer Bielefelder Filiale der bekannten Textilkette Gerry Weber. Die RFID-Chips in den Einkaufstüten konnten problemlos ausgelesen und die gespeicherten Nummern auf einem Notebook angezeigt werden.
Kryptronic hatte das FoeBuD-Team mit dem notwendigen Equipment ausgestattet. Das Unternehmen hat mit Cryptalloy eine Legierung entwickelt, die speziell auf die breitbandige Abschirmung von NFC- und RFID-Signalen optimiert wurde. Die Schutzeigenschaften von Cryptalloy übertreffen laut Hersteller die herkömmlicher Materialien, wie etwa Aluminiumfolie, um ein Vielfaches.