Gemalto: SIM-Verschlüsselungs-Codes nicht gestohlen

Vor wenigen Tagen hieß es, die Geheimdienste der USA und Großbritanniens hätten die Verschlüsselungs-Codes für Millionen SIM-Karten geknackt. Nun dementiert der betroffene Hersteller Gemalto den Diebstahl der Codes. Es habe zwar einen Einbruch gegeben, aber „nur“ in das Büronetz, so Gemalto in einer Pressemitteilung.

Papiere des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden, die vergangene Woche von der Website „The Intercept“ veröffentlicht worden waren, hatten einen Hack der Codes nahegelegt, woraufhin Gemalto eine Untersuchung gestartet hatte.

Die Prüfung von Gemalto habe gezeigt, dass es höchstwahrscheinlich tatsächlich eine Cyber-Attacke der Geheimdienste gegeben habe. Ein massiver Diebstahl von SIM-Schlüsseln wäre möglich gewesen, sei aber nicht erfolgt.

In der SIM-Infrastruktur sowie den abgetrennten Bereichen, in denen Daten für Bankkarten oder elektronische Dokumente verarbeitet werden, wurde laut Gemalto kein Eindringen festgestellt. Mit den Schlüsseln der SIM-Karten könnten unter anderem Telefongespräche im weit verbreiteten GSM-Netz belauscht werden, auch wenn dabei moderne abhörsichere Standards wie LTE eingesetzt werden.