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EU-Kommission legt Beschwerde gegen Google ein

16.04.2015 von
GoogleDie EU-Kommission befürchtet, dass Google seine Marktmacht missbraucht, um Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Deshalb hat Brüssel eine Kartellbeschwerde gegen den Suchmaschinen-Betreiber eingereicht.

Google riskiert bis zu 6,6 Milliarden Euro Bußgeld


Nach Angaben von EU-Wettbewerbs-Kommissarin Margrethe Vestager gegenüber der ARD-„Tagesschau“ droht Google nun ein Bußgeld von bis zu 6,6 Milliarden Euro sowie Auflagen für sein Geschäft in Europa.

Die Beschwerde der EU-Kommission betrifft zunächst nur die Suchergebnisse bei Google Shopping. Nach Brüssels Ansicht bevorzugt Google in der Trefferliste die eigenen Dienste gegenüber der Konkurrenz. Dies schade Wettbewerbern, aber auch Verbrauchern. Bei anderen spezialisierten Suchdiensten, etwa für Flüge und Hotels, besteht auch weiterhin der Verdacht, dass der US-Konzern Suchergebnisse zu seinen Gunsten manipuliert.

Die EU-Kommission kündigte zudem an, in einer getrennten Untersuchung die Dominanz des Google-Betriebssystems Android unter die Lupe zu nehmen, das auf Smartphones und anderen mobilen Geräten wie Tablets läuft. Android ist an sich frei und kostenlos, aber Hersteller müssen Gebühren bezahlen, wenn sie Google-Dienste wie Maps oder GMail auf ihren Geräten anbieten wollen. Dabei muss man das gesamte Paket buchen und darf sich nicht einzelne Dienste wie Google Maps aussuchen. Brüssel stört sich an dieser Praxis.

„Google hat nun zehn Wochen Zeit, um zu antworten“, so die EU-Wettbewerbskommissarin. Eine Frist für eine Entscheidung der EU-Kommission in Fall Google gebe es jedoch nicht.