Tele Columbus will Primacom schlucken
Neben Kabel Deutschland und Unitymedia entsteht in Deutschland ein dritter großer Kabelnetzbetreiber. Für 711 Millionen Euro, was fast dem eigenen Börsenwert entspricht, will Tele Columbus Primacom schlucken.
Zusammen kommen Tele Columbus und Primacom auf rund 2,8 Millionen angeschlossene Haushalte. Der regionale Schwerpunkt der neuen, größeren Nummer Drei unter den Kabelnetzbetreibern wird im Osten Deutschlands liegen. Zusammen kamen Tele Columbus und Primacom im Jahr 2014 auf Umsatzerlöse von 345 Millionen Euro.
Da eine Zustimmung der Kartellbehörden laut Tele Columbus nicht erforderlich sei, könne die Fusion der beiden Kabelnetzbetreiber bereits Ende des Monats perfekt gemacht werden. Die Übernahme von Primacom will Tele Columbus zum einen über die Einnahmen aus dem Börsengang finanzieren, der 370 Millionen Euro eingespielt hat. Zweiter Baustein werden Bankkredite sein. Den Rest der Mittel soll eine Brückenfinanzierung sein, die im dritten oder vierten Quartal durch die Erlöse aus einer Kapitalerhöhung abgelöst werden soll.
Tele Columbus und Primacom: 2,8 Millionen Kundenhaushalte
Tele Columbus und Primacom investieren derzeit massiv in den Ausbau ihrer Netze, um hochauflösendes Fernsehen, aber auch schnelles Internet und Telefonie flächendeckend anbieten zu können. Die Strategie sorgt jedoch in der Bilanz für rote Zahlen. Im ersten Quartal 2015 schrieb allein Tele Columbus einen Verlust von knapp fünf Millionen Euro.
Vor zwei Jahren hatte Kabel Deutschland einen Übernahmeversuch bei Tele Columbus gestartet, war damit aber am Veto der Kartellbehörden gescheitet. Mittlerweile wurde Kabel Deutschland seinerseits von Vodafone übernommen.
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