Studie: Lehrer möchten digitale Medien häufiger einsetzen
Lehrer sehen große Vorteile durch den Einsatz digitaler Medien im Unterricht und würden diese auch gerne häufiger einsetzen. Das ist das Ergebnis einer Bitkom-Studie.
Allerdings mangelt es an der technischen Ausstattung der Schulen sowie an geeigneten Weiterbildungsangeboten. Aus diesem Grund fordert eine große Mehrheit der Lehrer ein stärkeres Engagement des Bundes bei der Entwicklung und Umsetzung einer digitalen Strategie für die Schule.
Lehrer für stärke Beteiligung des Bundes
98 Prozent der im Rahmen der Studie befragten Lehrer geben an, dass sie mit Computer und Internet Lehrinhalte um aktuelle Informationen ergänzen können. 96 Prozent sehen durch den Einsatz eine höhere Motivation der Schüler und 89 Prozent sagen, dass sich Inhalte und Zusammenhänge mit Hilfe digitaler Medien besser darstellen lassen.
48 Prozent der befragten Lehrer geben an, dass sie gerne öfter digitale Medien im Unterricht nutzen würden. Am häufigsten scheitert dies an fehlenden Geräten (43 Prozent). So geben zwar alle Lehrer an, dass es an ihrer Schule Beamer für den Einsatz im Unterricht gibt, in 78 Prozent der Fälle gibt es aber nur Einzelgeräte an den Schulen.
Häufig nutzen Lehrer private Geräte für schulische Zwecke. 63 Prozent der Befragten tun dies bei der Notenverwaltung, 75 Prozent bei der Schülerverwaltung und 43 Prozent bei der Schülerbewertung. Ein großes Problem ist die Rechtssicherheit für Lehrkräfte beim Einsatz digitaler Medien. 82 Prozent der Lehrer sehen hier Verbesserungsbedarf.
Großen Bedarf sehen die Lehrer beim Thema Weiterbildung. 82 Prozent wünschen sich den Ausbau der einschlägigen Weiterbildungsangebote, 83 Prozent würden gerne selbst eine Weiterbildung zum Einsatz digitaler Medien im Unterricht besuchen. Und 73 Prozent wünschen sich, dass das Lehramtsstudium bereits besser auf den Einsatz digitaler Medien vorbereitet.
82 Prozent der Lehrer sagen, eine Strategie für digitales Lernen müsse gemeinsam von Bund und Ländern erarbeitet werden. Nur 15 Prozent sehen allein die Länder in der Verantwortung. 54 Prozent der Lehrer wünschen sich zudem, dass Informatik und andere Digitalthemen in der Schule einen höheren Stellenwert erhalten, auch wenn dies zu Lasten von Fächern wie Sport, Musik oder Religion gehen sollte. Ebenso viele fordern, dass Englisch ab der 1. Klasse verpflichtend unterrichtet werden sollte. 35 Prozent sagen, Programmieren sollte eine Alltagsfähigkeit wie Rechnen oder Schreiben sein.