Studie: Nur 51% der Industrie-Unternehmen haben IT-Notfallplan
Nur 51 Prozent der Industrie-Unternehmen in Deutschland verfügen über einen Notfallplan, um innerhalb kurzer Zeit auf den Abfluss sensibler Daten, digitale Wirtschaftsspionage oder Sabotage reagieren zu können. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 504 Unternehmen des produzierenden Gewerbes ab zehn Mitarbeitern ergeben.
Das Notfall-Management von Industrie-Unternehmen umfasst in erster Linie schriftlich geregelte Abläufe und Sofortmaßnahmen, die im Fall eines Angriffs auf das Unternehmen durchgeführt werden. Ziele eines Notfall-Managements sind unter anderem, im Falle eines Cyber-Angriffs einen Datenabfluss zu stoppen oder beim Ausfall wichtiger Systeme die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens so schnell wie möglich wieder herzustellen. In der Industrie könnten davon auch Produktions- und Fertigungsanlagen betroffen sein.
Vor allem kleine Industrie-Unternehmen schlecht vorbereitet
Besonders schlecht vorbereitet auf solche Vorfälle sind kleinere Industrie-Unternehmen. Nur 43 Prozent der Industrie-Unternehmen mit zehn bis 99 Mitarbeitern verfügen über einen Notfallplan. In der mittelständischen Industrie mit 100 bis 499 Mitarbeitern sind es 67 Prozent und ab einer Größe von 500 oder mehr Mitarbeitern 74 Prozent.
Ein Notfall-Management beginnt mit einfachen Maßnahmen wie der Erstellung einer Liste mit Ansprechpartnern und der Festlegung, wer in welcher Reihenfolge informiert werden muss. Teil eines Notfall-Managements können aber auch mehrtägige übungen sein, bei denen verschiedene Vorfälle und Szenarien praktisch durchgespielt werden. Dabei ist unter anderem zu klären, in welchen Fällen externe Dienstleister notwendig sind, ob staatliche Stellen eingeschaltet werden sollen oder wie Mitarbeiter und die öffentlichkeit informiert werden können.