Erneute Sicherheitslücke bei Android-Phones
Wieder gibt es Sicherheits-Probleme mit Android: Das israelische Sicherheitsunternehmen CheckPoint will Schwachstellen bei Android-Smartphones mit LTE-Prozessoren von Qualcomm entdeckt haben.
CheckPoint hat diese Schwachstellen bei der Hacker-Konferenz "DefCon24" erklärt. Betroffen sind demnach etwa 900 Millionen Geräte (!), da Qualcomm mit seinen CPUs Marktführer in diesem Segment ist und diverse Handyhersteller mit seinen Chips versorgt. Dazu gehören Geräte wie das HTC 10 und das HTC One M9 sowie die LG-Flaggschiffe G5 und G4. Auch die Sony Xperia Geräte und die Moto X - Serie von Motorola seien von diesem Problem betroffen. Glück dagegen haben Besitzer der Samsung S7-Serie: Da Samsung hier die hauseigenen Exynos-Chips verbaut, taucht das Problem bei diesen Geräten nicht auf.
Die Sicherheits-Experten wollen gleich vier Lücken in den Qualcomm-Treibern entdeckt haben, über die Hacker dann die Kontrolle über die infizierten Smartphones übernehmen könnten. Das Problem dabei: Die Besitzer der angegriffenen Geräte würden nicht so ohne weiteres bemerken können, dass ihr Smartphone gehackt wurde. Hacker sollen in der Lage sein, bei infizierten Geräten persönliche Daten auszulesen sowie die Eingabe von Kennwörtern und Pins "mitlesen" zu können.
Das Sicherheitsproblem wurde sowohl Qualcomm als auch Google bereits vor etwa 3 Monaten mitgeteilt und für 3 der 4 Probleme seien auch bereits Sicherheitspatches asugeliefert worden. Allerdings werde der Vorgang der Auslieferung solcher Sicherheitsupdates bei den Handyherstellern sehr unterschiedlich gehandhabt: Einige Hersteller reagieren sofort, andere passen ihre Software nur in regelmäßigen Abständen an und dadurch könne die Auslieferung einige Zeit dauern.
Abhilfe gegen derartige Sicherheits-Probleme können zwei Dinge verschaffen: Zunächst sollte man unbedingt in den Einstellungen seines Android-Phones die Otpion "Installation aus unbekannten Quellen" deaktivieren und zudem sollte man sein Handy durch eine Sicherheits-Software (gibt es auch als kostenlose App) regelmäßig scannen lassen.