Berec Experten kritisieren Roaming Pläne der EU
Die neuen Roaming Regelungen der EU-Kommission sollen Mitte 2017 kommen. Doch jetzt äußert die Regierungsstelle Berec Kritik zu den schwammigen Regelungen.
In den vergangenen Wochen wurde in der EU-Kommission viel über die Zukunft der digitalen Infrastruktur gesprochen. Neben einem 5G Netz, WLAN Hotspots in Europas Großstädten wurde auch immer wieder das Thema Roaming und Handytarife im europäischen Vergleich angesprochen. Die daraus folgenden Regelungen sollen für weniger Kostenfallen und insgesamt geringere Tarifkosten für die Nutzer sorgen. Doch jetzt meldet sich die Regierungsstelle Berec zu Wort und kritisiert, dass durch die schwammigen Regelungen am Ende höhere Preise für die Verbraucher entstehen.
Beschlossen ist bisher, dass es ab Mitte 2017 keine Aufpreise für Telefonie, SMS und Internet im EU-Ausland gibt. Eine Regelung, die diese Freiheit auf 90 Tage begrenzen wollte, wurde nach starken Protesten wieder fallengelassen.
Die Berec Experten äußern jetzt ihr Bedenken, dass in Zukunft durch die Neuregelungen Handyanbieter ihre Flatrate-Pakete drosseln werden. Dies wäre vor allem für Kunden von Nachteil, die wenig Reisen und so wenig von den neuen Roaming Regelungen profitieren. Auch befürchten die Experten, die die Kommission offiziell beraten, dass es zu Wettbewerbsverzerrung kommt und es negativen Auswirkungen auf Investitionen in die Netze gibt.
Schaut man sich in Sachen Handytarife in Europa einmal um, ärgert man sich schnell als Deutscher. Für den Preis von einem 1 GB bekommt man in Österreich 13 GB Datenvolumen und in Frankreich sogar 50GB. Einige spekulierten mit der Neuregelung bereits darauf in Zukunft einen ausländischen Handyanbieter zu nutzen. Leider wird es nicht möglich sein eine österreichische oder französische SIM-Karte auch in Deutschland zu nutzen. In diesem Fall dürfen Mobilfunkanbieter nachfragen und einen Aufpreis verlangen.