Vectoring wird zuküntig zugunsten von Glasfaser nicht mehr gefördert
Das Ende der bisherigen Vectoring-Förderung steht bevor. Die künftige Bundesregierung will laut dem designierten Kanzeramtschef Helge Braun von der CDU nur noch den Glasfaserausbau fördern.
Am vergangenen Mittwoch äußerte sich Braun gegenüber dem ZDF wie folgt: "Wir fördern in Zukunft nur noch Glasfaser. Die Sorge, dass wir Kupferkabel fördern, dass wir Vectoring finanzieren mit staatlichen Mitteln - das tun wir nicht. […] Auf alter Technologiebasis weiterzuarbeiten, das halten wir nicht für richtig."
Das beudeutet allerdings nicht das Ende des Vectoring-Ausbaus auf Basis der bestehenden Kupferkabel seitens der Telekom. Es bedeutet hingegen sehr wohl, dass die Telekom den Vectoringausbau nun wohl aus eigenener Kraft stemmen muss.
VATM und BREKO begrüssen die Entscheidung
Die Branchenverbände VATM und BREKO begrüßen derweil die angekündigte Trendwende hin zur Unterstützung des Glasfaserausbaus. Laut BREKO Geschäftsführer Dr. Stephan Albers habe man sich seitens des BREKO schon seit längerem gegen die Unterstützung älterer Infrastrukturtechnik wie dem Kupferkabel ausgesprochen: "Für kupferbasierte Übergangslösungen wie (Super-) Vectoring darf es keinen Cent an Fördergeldern mehr geben".
VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner ist ähnlicher Meinung: "Endlich sollen nur echte Glasfaseranschlüsse (FTTB/H) und kein Vectoring mehr gefördert werden. Genau das hatte der VATM schon 2015 gefordert. Damit Fördermittel schneller fließen, muss massiv Bürokratie abgebaut und müssen die Verfahren beschleunigt werden. Aber auch die endlose Diskussion um Regulierungsfreiheit für die Telekom muss vom Tisch, damit strategische Verzögerung endlich ein Ende hat".
Die neue Bundesregierung müsse nun zweierlei tun: 1. für Planungsicherheit bei der Frage der Nutzung künftiger Glasfasernetze gewährleisten (Open Access) und 2. natürlich die Förderung gerecht und zeitnah an den Start bringen.