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Apple stellt drei neue iPhones vor - Einschätzung und Kommentar

13.09.2018 von

Apple hat gestern an seinem Hauptsitz in Cupertino / USA vor etwa 1.000 Journalisten aus aller Welt drei neue iPhones sowie eine neue Smartwatch vorgestellt (Link zum LiveStream der Präsentation in ganzer Länge ganz unten). Wer auf kleine, kompaktere Handys steht, muss nun auf ältere Modelle zurückgreifen.

Zunächst stellen wir hier die neuen iPhones kurz vor. Darunter folgt dann eine kritische Einschätzung unseres Autor zu den neuen iPhones.

Die drei neuen Modelle hören auf die Namen iPhone Xs, iPhone Xs Max und iPhone Xr. Anders als im Vorjahr, als mit dem iPhone 8 noch eine Alternative mit Home-Button vorgestellt wurde, setzt Apple nun bei allen drei Modellen auf die schon vom iPhone X bekannte Gestensteuerung sowie die Entsperrung per FaceID.

Bis auf die Namen der Geräte gab es wenig Überraschungen, weil die Specs der neuen Geräte bereits im Vorfeld durchgesickert waren. Das kleinste der neuen Geräte ist das iPhone Xs mit dem schon vom iPhone X bekannten 5,8" OLED-Bildschirm. Da Apple aber weiterhin die 7er und 8er Modelle verkauft, können Freunde der kleinen Modelle mit 4,7" Screen auch heute noch ein passendes iPhone erwerben - nur eben kein aktuelles mehr. Das günstigste iPhone ist jetzt das iPhone 7 mit 32 GB für 519 Euro (bei Amazon für etwa 495 Euro), das teuerste iPhone ist nun das iPhone Xs Max mit 215 GB für 1.649 Euro (kein Schreibfehler).
iPhone Xs / Xs Max

iPhone Xs und iPhone Xs Max

Diese beiden neuen Top-Modelle kommen mit OLED-Bildschirmen mit 5,8" bzw. 6,5" Bildschirmdiagonale und HDR-Unterstützung. Bis auf die Display- und Akkugröße gibt es keine Unterschiede beider Modelle. Gegenüber dem Vorgänger iPhone X aus 2017 stellt Apple folgende Verbesserungen heraus:

- bruchsicheres Glas
- Wasser- und Staubschutz nach IP68 (zuvor IP67)
- zuverlässigeres FaceID
- 15 Prozent schnellere A12-CPU (zuvor A11)
- Bildschirmhelligkeit 625 cd/m2

- bessere Akkulaufzeit: 30 Minuten beim Xs, 90 Minuten beim Xs Max
- verbesserte Kamera mit Smart-HDR und Bokeh-Modus
- Dual-SIM (per eSIM, sofern der Provider dies anbietet)

iPhone Xr vs. iPhone 8 Plus
iPhone Xr

Das günstigste der neuen iPhone-Modelle kommt mit einem 6,1 Zoll Bildschirm in LCD-Technik, die stets bei älteren iPhones eingesetzt wurden. Damit ist es am ehesten mit dem iPhone 8 Plus vergleichbar, welches bei größeren Abmessungen ein kleineres Display besitzt. Gegenüber den neuen Xs Modellen ist das Xr nur in folgenden Punkten abgespeckt:

- nur IP67 (statt IP68)
- LCD statt OLED-Panel ohne HDR
- Auflösung 1.792 x 828 Pixel (326 ppi)
- Single statt Dual-Kamera (Weitwinkel, gleiche Specs wie beim Xs)
- kein optisches Teleobjektiv, daher nur digitaler Zoom
- kein 3D-Touch

Preise, Farben und Erscheinungsdatum der neuen iPhones

Modell64 GB128 GB256 GB512 GB
iPhone Xr 849 € 909 € 1.019 € - 
iPhone Xs 1.149 € -  1.319 € 1.549 €
iPhone Xs Max 1.249 € -  1.419 € 1.649 €


Die beiden Xs Modelle wird es in den Farben silber, grau und gold geben. Das iPhone Xr gibt sich hingegen farbenfroher. Es wird in den Farben weiß, schwarz, blau, gelb, koralle und rot auf den Markt kommen. Vorbestellt werden kann das Xr ab dem 19.10.18, die Auslieferung ist ab dem 26.10.18 vorgesehen. Die beiden Xs-Modelle können bereits ab dem 14.09.18 bestellt werden und sollen dann eine Woche später bereits ausgeliefert werden.

Wer sich die Präsentation bzw. die Keynote vom 12.09.18 noch einmal in aller Ruhe und in voller Länge ansehen möchte, der klickt hier. Vor allem der Beginn der Keynote ist sehenswert.


Einschätzung und Kommentar unseres Autors zu den neuen iPhones

Wer die Präsentation der neuen iPhones auf der Apple-Keynote gestern Abend wie ich live verfolgt hat, der wird mir zustimmen: Der eigentliche Star des Abends war die neue Apple Watch Series 4 - nicht jedoch die neuen iPhones. 

Die Stimmung auf der Keynote war seltsam zurückhaltend. Sowohl Apple-Chef Tim Cook als auch Marketing-Chef Phil Schiller wirkten merklich bemüht, die neuen iPhones wie immer als "amazing", "incredible" und "big step forward" vorzustellen. Es ist ihnen nicht gelungen.

Keine echten Innovationen

Das liegt natürlich vor allem daran, dass die neuen Modelle tatsächlich keine wirklichen Innovationen darstellen. Wenn versucht wird, Dual-SIM, Bokeh-Modus, Wasser- und Staubschutz und endlich halbwegs akzeptable Akkulaufzeiten (Akkukapazitäten nennt Apple lieber gar nicht erst) als Innovationen zu verkaufen, dann kann das nur schief gehen. Dass Apple außerdem den vielfach geäußerten Kundenwunsch nach Wiederaufleben des verschwundenen Home-Buttons nicht nachgekommen ist, ist da wohl noch das geringste Problem...

Huawei & Co. auf der Überholspur

Apple hat gleich mit mehreren Problemen zu kämpfen. An vorderster Front steht dabei natürlich der Wettbewerb aus Asien. Statt die iPhones mit innovativen, also wirklich neuen Funktionen auszustatten, muss Apple immer mehr aufpassen, den Anschluss an Smartphones von Samsung, Huawei & Co. nicht zu verlieren. Es ist ja auch kein Zufall, dass Huawei jüngst Apple bei der Anzahl verkaufter Smartphones locker überholt hat. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen Steve Jobs auf begeisternd klatschende Zuschauer hinunterblickte. Stattdessen müder Beifall und seltsam gelangweilte Stimmung im Steve Jobs Theater.

Bei Huawei, Samsung & Co. dürften nach der Keynote hingegen die Korken geknallt haben: Wieder mal nichts Neues aus Cupertino und immer noch schön teuer - Apple steht dem Wachstum der Asiaten zumindest derzeit nicht im Wege.

Vorbildlich: Apple denkt an die Umwelt!

Was man Apple positiv bescheinigen kann, ist der Wille zum Umweltschutz und der Blick über den Tellerrand. Die Energie, die Apple bei Produktion und Verwaltung verbraucht, wird zu 100% aus regenerativen Energieträgern hergestellt. Und auch bei den verwendeten Materialien scheint Apple auf Umweltverträglichkeit zu achten. Dem gebührt unser Respekt und davon können sich die Wettbewerber aus Asien gerne eine Scheibe abschneiden!

Apple verdient an Zubehör - unnötigerweise!

Apple hält allerdings weiterhin am Lightning-Anschluss fest und zwingt damit den Kunden zum Kauf zusätzlicher (und teurer) Hardware. Das kann man dann leider nicht als besonders umweltverträglich verkaufen, den diese zusätzlichen Geräte müssen ja auch produziert werden.

Es wäre wirklich wünschenswert gewesen, wenn die neuen iPhones z.B. mit dem marktüblichen USB-C Anschluss versehen worden wäre. Damit wäre dann allerdings natürlich auch eine weitere Umsatzquelle versiegt, der lukrative Zubehörmarkt mit seinen für Apple astronomisch hohen Renditen. Wer einmal ein zusätzliches Ladegerät für die Akku-Schnellladefunktion des iPhone X für knapp 90 Euro gekauft hat, weiß wovon ich spreche.

Das ist gelinde gesagt eine echte Frechheit! Solch ein Ladegerät dürfte in der Herstellung wenige Euro kosten. Anders als die Wettbewerber aus dem Android-Lager kann Apple sich dies aber offenbar leisten - und nutzt die Abhängigkeit seiner Kunden gnadenlos aus.

Ähnlich sieht es beim internen Speicher aus: Statt günstiger micro-SD Karten muss der iPhone-Käufer mit höherem Speicherbedarf tief in die Tasche greifen. Die 64 GB der Basismodelle ist in Zeiten von 4K-Videoes mit 60 Bildern pro Sekunde ein Witz - und das weiß Apple auch

 

Der Aktienmarkt fordert Wachstum & Rendite - HOHE RENDITE

Damit kommen wir zum nächsten Apple-Problem: Das nötige Wachstum. Als Aktienunternehmen muss Apple wachsen. Das gilt für andere Smartphone-Hersteller zwar genauso, aber Apple hat in der Vergangenheit stets bemerkenswerte Steigerungsraten bei Umsatz und Gewinn hingelegt. Daran hat sich der Aktienmarkt gewöhnt, und wehe, wenn sich dies nicht so fortsetzt.

Wohl auch deshalb sind die neuen iPhones wieder einmal ziemlich teuer. Immerhin ist das iPhone Xs gegenüber dem Vorgänger nicht teurer geworden. Das nun beste Modell iPhone Xs Max mit dem 6,5 Zoll Display kostet jedoch je nach Speicherausstattung zwischen 1.249 Euro und 1.649 Euro!

Apple hat sich spätestens seit der Vorstellung des ersten iPhones 2007 eine unglaublich starke Marke aufgebaut. Und so wird es vermutlich auch dieses Mal wieder sehr viele Menschen geben, die sich auf die Topmodelle über 1.300 Euro stürzen werden. Die Frage ist nur: Wie viele werden es sein? Und wie lange wird dies noch so sein? Und wird auch den allertreuesten Apple-Jüngern nicht langsam aber sicher dämmern, dass sie veräppelt werden? Sorry, dieser Wortwitz musste einfach sein...

Ich möchte nicht missverstanden werden: iPhones waren schon immer tolle Geräte und auch die neuen iPhones sind richtig gut - aber eben nicht wirklich besser als die viel günstigeren Geräte aus dem Android-Lager. Kleiner Vergleich: Das derzeit beste Handy unserer Smartphone-Bestenliste - das Samsung Galaxy S9+ - kostet unter 700 Euro. Okay, zum Marktstart waren es noch 949 Euro, aber eben keine 1.250 Euro.

Dazu kommt, dass iPhones im Preis wesentlich langsamer und geringer fallen als andere Smartphones. Toll für den Wiederverkauf, schlecht für den Erstkauf. Kurz nachgedacht: Wie oft habe ich bisher ein Handy verkauft - eigentlich noch nie...

Prognose: Xs und Xs werden sich schlechter verkaufen als Xr

Meine Prognose lautet: Am besten verkaufen wird sich das iPhone Xr, natürlich aufgrund des zwar immer noch sehr hohen, aber für viele Konsumenten vermutlich gerade noch verkraftbaren Preises. Die beiden Xs-Modelle werden zwar nicht floppen - dazu ist die Marke Apple noch zu stark - aber die Verkäufe werden geringer ausfallen als von Apple und seinen Aktionären erhofft.

Apple wird feststellen, dass man nicht alle Preise am Markt durchsetzen kann. Vor allem dann nicht, wenn die Geräte gerade mal die bisherigen Nachteile gegenüber den Top-Modellen des Wettbewerbs aufholen konnten. Kein Wunder, dass Tim Cook und Phil Schiller bei der Keynote so zurückhaltend gewirkt haben. Ihnen schwand vermutlich ähnliches...

Was meinst Du? Top oder Flop? Wie schneiden die neuen iPhones gegen die Topmodelle Samsung Galaxy Note 9 / S9 / S9+ und Huawei Mate 20, P20 Pro & Co. ab? Wir freuen uns auf Deine Meinung. Apple-Fans dürfen unseren Autor gerne beschimpfen. Aber bitte auf die Wortwahl achten - danke.

 

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