Bundeskanzleramt: Ausbau des 5G-Netzes wird unfassbar teuer
Das Mobilfunknetz der fünften Generation wird nach Angaben des Kanzleramtschefs Helge Braun sehr teuer und daher flächendeckend kaum machbar sein. Prompt wird Braun für seine Aussagen von der Automobilindustrie kritisiert.
Helge Braun, Kanzleramtschef und Bundestagsabgeordneter der CDU, wird den Worten zitiert, dass der Ausbau des 5G-Netzes "unfassbar teuer" werden wird. Er gehe davon aus, dass daher ein flächendeckender Ausbau in Deutschland mit 5K kaum möglich sein wird. Versprechen, die in diese Richtung gingen, seien "weder bedarfsgerecht noch realistisch". Braun hält die Vollversorgung mit 4G-LTE daher für vorrangig, weil realistisch.
Das hört die Autoindustrie gar nicht gerne, da diese für die Vernetzung der Autos und insbesondere autonomes Fahren auf ein funktionierendes und eben überall verfügbares 5G-Netz angewiesen sind. Der Verband der Automobilhersteller kritisiert die Aussagen von Kanzleramtschef Braun daher vehement.
Bildquelle: Qualcomm
Teil des Problems ist laut der Deutschen Telekom die Vergabepraxis der 5G-Lizenzen. Diese sollen erneut per Auktion versteigert werden und so hohe Staatseinnahmen generieren - die dann lt. Telekom für den Ausbau der Netze fehlen. Ein weiteres Problem wird in den niedrigen Markteintrittshürden für einen 4. Mobilfunkanbieter gesehen. Telekom-Vorstand Dirk Wössner sagte in einem Interview mit der Wirtschaftswoche:
„Wenn jeder sein eigenes 5G-Netz auf seinem Fabrikhof baut, bekommen wir eine Kleinstaaterei mit vielen Lösungen, die überhaupt keine Größenvorteile bieten. Die Rahmenbedingungen müssen so sein, dass Deutschland mit den höchsten Investitionen die besten 5G-Netze baut. Unserer Meinung nach reichen dafür drei Netzbetreiber und 40 Diensteanbieter völlig aus.“