"Call-by-Call ist gerettet!"
Call-by-Call und Preselection bleibt mindestens bis Ende 2022 erhalten. Die Deutsche Telekom hat sich mit dem VATM und der DVTM geeinigt und wird die Nutzung der Sparvorwahlen noch für etwa 3 Jahre ermöglichen. Das ist ein gutes Signal für die Verbraucher.
Mehr als 20 Jahre nach der Einführung telefonieren immer noch Millionen Menschen etwa fünf Milliarden Minuten pro Jahr über das Call by Call Verfahren. Die Europäische Kommission wollte bereits seit 2014 die Grundlage für Call-by-Call und Preselection in Deutschland abschaffen. Der letzte Konsultationsentwurf der Bundesnetzagentur aus Juli 2019 besiegelte - eigentlich - das Aus. Der Grund: Die Bundesnetzagentur hatte die Telekom nicht mehr als marktbeherrschend angesehen. Die Telekom ist demnach nicht mehr verpflichtet, anderen Anbietern bzw. deren Nutzern das Call by Call Verfahren inkl. Interconnection und Abrechnung über die Telefonrechnung zur ermöglichen.
Telekom ermöglicht Call by Call weiterhin auf freiwilliger Basis
Die Telekom hat sich nun überraschend freiwillig zum weiteren Betrieb des Call by Call und Preselection Verfahrens bis Ende 2022 verpflichtet. Pascal Koppetsch, Verhandlungsführer der Telekom bei den Verhandlungen zu Call by Call: "Die Vereinbarung zeigt, dass im Markt einvernehmliche Lösungen gefunden werden können. Der Wettbewerb in der Telekommunikation ist mittlerweile soweit gediehen, dass immer öfter auf einen regulatorischen Eingriff verzichtet werden kann. In dem Geiste dieser Vereinbarung wollen wir auch in Zukunft vermehrt zusammenarbeiten und wichtige Themen möglichst im Marktkonsens regeln, zumindest aber im Sinne von Verbrauchern und Wirtschaft auch bei schwierigen Themen Differenzen geordnet diskutieren."
Ähnlich sieht das VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner: „Wo Wettbewerb schrittweise funktioniert und Einigungen mit der Telekom erzielt werden, braucht es keinen Regulierer mehr, der Wettbewerb erzwingt.“
Bild: Steffen von Alberti, Geschäftsführer Tele2
Auch Tele2, einer der größten Call by Call Anbieter, begrüßt das Ergebnis. Steffen von Alberti, Tele2-Geschäftsführer, sagt hierzu: "Gemeinsam mit anderen Branchenvertretern haben wir endlich das erreicht, wofür wir stets gekämpft haben und an dem die Regulierungsbehörden gescheitert sind: Call-by-Call und Pre-Selection zu erhalten. Auch heute, mehr als 20 Jahre nach der Einführung auf dem deutschen Markt, haben Sparvorwahlen nach wie vor eine Bedeutung: Pro Jahr telefonieren immer noch Millionen Menschen etwa fünf Milliarden Minuten darüber. Für diese Nutzer haben wir in den vergangenen Jahren stark gekämpft. Denn die Europäische Kommission wollte bereits seit 2014 die Grundlage für Call-by-Call und Preselection in Deutschland abschaffen. Der letzte Konsultationsentwurf der Bundesnetzagentur aus Juli 2019 besiegelte das Aus. Mit der freiwilligen Verpflichtung der Deutschen Telekom ist es uns als Branche jetzt gelungen, dieses Aus abzuwenden. Und auch, wenn die Vereinbarung zunächst für drei Jahre gilt, blicken wir bei Tele2 positiv in die Zukunft."