Corona-App: Stand der Dinge
Seit einigen Tagen steht die Corona-App des Robert-Koch Instituts kostenlos in den App-Stores von Apple und Google zum Download zur Verfügung. Die Download-Zahlen haben mittlerweile die Millionengrenze überschritten. Doch es gibt auch Corona-App Verweigerer, die eine Ausspähung des Staates vermuten. Warum das allerdings ziemlich unsinnig ist, erläutern wir hier.
Mehr als 10 Millionen mal wurde die Corona-App bereits downgeloadet. Die Nutzung der App ist kostenlos und freiwillig. Kanzlerin Angela Merkel hat in einer Videobotschaft am Wochenende nochmals dazu aufgerufen, die Warn-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu nutzen.
Interessanterweise gehen etwa 50 Prozent der Downloads auf iPhone Nutzer zurück, obwohl der Marktanteil von Handys mit iOS in Deutschland nur bei etwa 25 Prozent liegt. Kritik gibt es an der App auch deshalb, weil diese auf vielen älteren Geräten nicht funktioniert. Dazu zählt beispielsweise auch das iPhone 6, welches noch vielfach im Einsatz ist.
Bundesregierung will sich für größere Verbreitung der App einsetzen
Apple bietet die App beispielsweise erst ab iOS 13.5 zum Download an. Auch bei älteren Android-Smartphones ohne Google Play-Services ist eine Installation derzeit noch nicht möglich. Diese Einschränkungen betreffen etwa 20 Prozent der in Deutschland im Umlauf befindlichen Handys.
Zu viel, findet die Bundesregierung und will deshalb mit Apple und Google sprechen, damit möglichst viele Smartphones für den Download der Corona-App freigeschaltet werden. Die technischen Vorraussetzungen für die Nutzung der App sind jedenfalls so gering, dass auf einer Vielzahl der bislang ausgeschlossenen Smartphones die Corona-App problemlos eingesetzt werden könnte.
Corona-App Verweigerer sollten generell auf die Smartphone-Nutzung verzichten
Natürlich gibt es zahlreiche Kritiker, die den Einsatz der Corona-App verweigern. Als Hauptgrund wird der Datenschutz genannt. Diese Personen befürchten, dass sie der Staat mit Hilfe der App überwachen will. Diese Sorge ist allerdings unbegründet, da die App ausschließlich mit anonymisierten Daten arbeitet. Sogar der Chaos Computer Club Hamburg hat die transparente Entwicklung der App gelobt und sieht keine datenschutzrechtlichen Bedenken.
Die Kritiker und Bedenkenträger sollten zudem Bedenken, dass die Nutzung anderer Apps wie z.B. Facebook, Whatsapp & Co. wesentlich kritischer ist, weil dort in der Tat Daten der Nutzer erhoben, gespeichert und vernetzt werden. Wer also die Corona-App ablehnt, sollte sein Smartphone lieber gleich ausgeschaltet lassen und zum guten alten Handy ohne Internetverbindung greifen.