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VPN – wozu es gut ist, wer es braucht
Abbildung 1: Eine VPN-Software schützt nicht nur den PC oder den Laptop, sondern auch andere internetfähige Endgeräte wie Router, Smartphone oder Tablet.
VPN – wozu es gut ist, wer es braucht
VPN ist die Abkürzung für Virtual Private Network, also Virtuelles Privates Netzwerk. Damit können Nutzer auf bestehende Netzwerke zugreifen, ohne direkt daran angeschlossen zu sein. Das kann ein privates und auch ein Firmennetzwerk sein. Die Einsatzmöglichkeiten für ein VPN sind vielfältig. Geschäftsreisende nutzen es, um von unterwegs mit den verschiedenen Unternehmensstandorten zu kommunizieren. Privatpersonen nutzen es, um sich in öffentlichen WLAN-Netzen vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Viele nutzen VPN, um das sogenannte Geoblocking, auch Ländersperren genannt, zu umgehen. Warum ist das überhaupt notwendig?
Was macht ein VPN?
1. Sicherheit durch Verschlüsselung
Im Funktionsumfang ist standardmäßig immer eine Verschlüsselungssoftware enthalten. Diese verschlüsselt die Daten vorab, bevor sie übertragen werden. Für unberechtigte Dritte ist es damit fast unmöglich, Daten auszuspähen oder E-Mails mitzulesen.
2. Sicherheit durch einen Datentunnel
Die wichtigste Funktion der VPN-Software ist jedoch der Aufbau eines Tunnels für den Datenverkehr des Users. Alle Daten, die der User an einen vordefinierten Punkt im Internet überträgt, beispielsweise der Server einer Bank oder eines Unternehmens, werden innerhalb eines Tunnels übertragen. Dadurch wird der Rechner des Users zu einem virtuellen Teil des anderen Servers. Damit ist es beispielsweise auch möglich, sicher in einem öffentlichen WLAN-Netzwerk zu surfen. Der User ist damit inkognito im Internet unterwegs.
3. Sicherheit durch Verschleierung der IP-Adresse
Beim Surfen im Internet hinterlässt jeder Spuren, beispielsweise können Webseitenbetreiber die IP-Adresse des Computers erkennen, mit dem ein User ihre Seite besucht. Diese Daten lassen sich vielfältig nutzen. Geoblocking funktioniert auf Grundlage der IP-Adresse. Die VPN-Software weist dem Computer eine neue IP-Adresse zu. Anstelle der Original-IP-Adresse können die Webseitenbetreiber nur die IP-Adresse des VPN-Servers ermitteln. Dadurch ist anonymes Surfen möglich.
Im Internet gibt es viele Anbieter für VPN. Einige davon sind kostenlos, andere verlangen Gebühren. Es ist für die User nicht immer einfach, den passenden Anbieter herauszufinden. Teilweise unterscheiden sie sich in Preis und Leistung erheblich. Um hier einen besseren Überblick zu erhalten und den individuell passenden Anbieter zu finden, empfiehlt es sich, auf einer Vergleichsseite Rat zu suchen.
Abbildung 2: Internetuser, die oft öffentliche WLAN-Netze nutzen, sollten sich mit einer VPN-Software vor unerwünschten Einblicken in die persönlichen Daten und den E-Mailverkehr schützen.
Abbildung 2: Internetuser, die oft öffentliche WLAN-Netze nutzen, sollten sich mit einer VPN-Software vor unerwünschten Einblicken in die persönlichen Daten und den E-Mailverkehr schützen.
Wozu sind VPN-Verbindungen gut?
Die Einsatzmöglichkeiten für ein VPN sind vielfältig:
- professioneller Nutzen
Eine VPN-Verbindung ist in Netzwerken von Unternehmen und auch von Bildungseinrichtungen, wie beispielsweise Hochschulen, in Gebrauch. Die User können damit auch außerhalb des Unternehmens- oder Hochschulstandortes Zugriff auf wichtige Daten haben.
Selbstständige und Freiberufler, die viel auch außerhalb ihres Büros das Internet nutzen, beispielsweise im Zug, in einem Café oder bei einem Kunden, können damit ebenfalls für mehr Datensicherheit sorgen. Sie wollen schließlich nicht, dass Dritte Einsicht in geschäftliche Angelegenheiten erhalten.
- privater Nutzen
Überall im Internet gibt es Programme, Software und Webseiten, die unaufhörlich Daten speichern. Sie erstellen Nutzerprofile und verkaufen diese dann an Unternehmen weiter. Die Unternehmen nerven dann mit individualisierter Werbung. Wer nicht möchte, dass Google und Co ein derartiges Profil erstellen und entsprechend auch nutzen, können das mithilfe einer VPN-Verbindung unterbinden. Damit kann keine Verknüpfung zwischen der IP-Adresse des Users und seiner Person hergestellt werden. VPN-Anbieter mit strengen Datenschutzbestimmungen speichern keine Daten und geben sie vor allen Dingen nicht an Dritte heraus.
- Geoblocking umgehen
Bei einer Vielzahl von Internetseiten gibt es überhaupt keinen Zugang, wenn der User nicht in einer bestimmten Region wohnt. Darüber hinaus gibt es viele Internetseiten, die regionale Inhalte anzeigen, je nachdem wo sich der Nutzer befindet. So können beispielsweise Nutzer, die sich nicht innerhalb Europas aufhalten, die ARD-Mediathek nur eingeschränkt nutzen. Auch bei vielen Streaming-Anbietern sind die Inhalte abhängig vom Aufenthaltsort des Users. Das hat hier mit lizenzrechtlichen Bestimmungen zu tun.
Es gibt auch Länder, in denen viele soziale Medien blockiert sind oder in denen der Staat die Internetnutzung zensiert, wie beispielsweise in China oder der Türkei. Mithilfe eines VPN können die Menschen in den betroffenen Ländern dennoch auf die gewünschten Inhalte zugreifen.
- mehr Sicherheit
Öffentliche WLAN-Netzwerke sind nicht sicher, das ist allgemein bekannt. Es gibt sie in Cafés, an Tankstellen, am Flughafen oder auch im Zug. Dort haben Hacker es leicht, andere Nutzer auszuspionieren und zu hacken. Insbesondere der Netzwerkverwalter hat hier Zugriff auf alle Online-Aktivitäten. Ein weiteres Risiko in öffentlichen WLAN-Netzen ist der sogenannte Mittelsmann-Angriff. Dabei täuscht ein Dritter vor, das Netzwerk zu sein und kann so alle gesendeten und empfangenen Daten abfangen.
Ein VPN-Service mit verschlüsseltem Datenverkehr kann den Missbrauch durch unbefugte Dritte fast unmöglich machen. Sie schützt jedoch nicht vor Malware. Diese kann sich trotz VPN auf dem Endgerät einschleichen.
Warum sammeln VPN-Anbieter Daten?
Da die User für die Nutzung der VPN-Software Geld bezahlen, müssen die VPN-Anbieter die Zahlungsdaten speichern, um die Bezahlung per Bankabbuchung, Kreditkartenabbuchung oder PayPal regelmäßig abwickeln zu können. Wenn eine Organisation oder eine Behörde versuchen würde, die Aktivitäten eines Internetusers zurückzuverfolgen, könnte sie lediglich feststellen, dass der User einen VPN-Service benutzt. Das kann bei Ermittlungsarbeiten nachteilig für die Behörden sein, weil auch illegale Aktivitäten damit verschleiert werden.
Wann ein VPN sinnvoll ist
Mit einem VPN können User im Internet ihre Privatsphäre schützen. Google, Facebook und Co können keine personalisierte Werbung mehr schalten.
Wer häufig öffentliche WLAN-Netze nutzt, ist ebenfalls einer größeren Gefahr ausgesetzt, wenn Daten unverschlüsselt übertragen werden. Dort haben es unbefugte Dritte besonders leicht, Daten auszuspähen und zu stehlen, wie Bankdaten und Passwörter. Das kann bis zum Identitätsdiebstahl gehen.
Abbildung 3: Hacker haben es schwer, Zugriff auf den Computer zu bekommen, wenn der User eine VPN-Software benutzt.
Abbildung 1: Pixabay © arthur_bowers (CC0 Public Domain)
Abbildung 2: Pixabay © stefancoders (CC0 Public Domain)
Abbildung 3: Pixabay © fotoart-treu (CC0 Public Domain)