Seite bewerten:
100%
0%

Analyse: Letzte Meile bleibt weiterhin teuer

18.01.2000 von
Der direkte Zugang zur Haustür des Telefonkunden wird gemeinhin als "letzte Meile" bezeichnet. Diese ist europaweit in den Händen der ehemaligen Monopole und Alleinanbieter von Telekommunikations-Dienstleistungen. Dementsprechend sind die Preise, die alternative Anbieter an die Ex-Monopolisten zahlen müssen, sehr hoch.

Erst im November wurde von der Kommission der Europäischen Union die Freigabe der Anschlußleitungen gefordert – passiert ist nicht viel. Auch in Deutschland verfügt fast auschließlich die Deutsche Telekom über die Anschlußleitungen zum Endkunden: Mitbewerber werden mit DM 25,40 zur Kasse gebeten, wenn sie diese nutzen wollen.

Eine Studie von Forrester Research gibt Anlaß zu verhaltenem Pessimismus: Der Studie zufolge fehlen die nötigen Anreize, um eine Änderung der bisherigen Marktsituation herbeizuführen. Der status quo könne so zumindest mittelfristig nicht verändert werden.

Möglicherweise gibt es dennoch eine Perspektive: Mitte des vergangenen Jahres wurden von der Regulierungsbehörde Lizenzen für sogenannte Point-to-Multipoint-Verbindungen vergeben: Hier wird die "letzte Meile" mit Hilfe moderner Richtfunktechnik überwunden, auf die bestehenden Anschlußleitungen kann verzichtet werden. Konkrete Angebote haben unter anderem Callino und Viag Interkom, aber auch regionale Anbieter wie Mediascape in Hamburg schon unterbreitet: Das bekannteste dürfte das Produkt genion von Viag Interkom sein.