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Großer Andrang auf UMTS-Lizenzen

14.04.2000 von
Bereits jetzt rüsten sich die Anbieter für die im Juni beginnende Versteigerung der Lizenzen für den UMTS-Mobilfunk-Standard. Alle deutschen Netzbetreiber sowie Mobilcom und Debitel, die Schweizer Swisscom, die spanische Telefonica, die amerikanische MCI-Worldcom und japanische Unternehmen haben sich bereits bei der Regulierungsbehörde für Post und Telekomunikation beworben. Weitere Bewerbungen können bis Ende April abgegeben werden, danach können Gebote abgegeben werden.

UMTS (Universal Mobile Telecommunications Systems) ist ein völlig neuer Mobilfunk-Standard, der auch größere Datenübertragung via Handy ermöglichen wird. Die Übertragungsrate liegt etwa 200 mal über der heute möglichen Geschwindigkeit. Außerdem wird UMTS weltweit verfügbar sein. Für Vielreisende ist das ein unschätzbarer Vorteil, da jedes Handy in jedem Land benutzt werden kann.

Für die Telekommunikationsunternehmen ist die Ersteigerung einer Lizenz eine Frage des Überlebens – nur die Unternehmen, die über eine solche verfügen, haben reale Chancen, im hart umkämpften Markt zu überleben. Alle Unternehmen haben bereits Reserven in Milliardenhöhe zurückgelegt. Insgesamt erwartet die Regulierungsbehörde einen Betrag von DM 15 Milliarden. Dieser Betrag fließt direkt in die Staatskasse und wird zur Schuldentilgung verwendet. Erfahrungen aus Großbritannien aber zeigen, dass mit sehr viel höheren Einnahmen zu rechnen ist. Nicht nur die etablierten Netzbetreiber wollen ihre Marktpositionen verbessern, sondern auch "Neulinge" wie Debitel und Mobilcom drängen in den Markt. Beide sind bisher nur als Serviceprovider aufgetreten. Eine Lizenz für UMTS würde ihnen eine völlig neue Größenordnung und einen erweiterten Aktionsradius geben.