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Motorola Moto G: Test

14.11.2013 von

Motorola Moto G

Platz 658/861
UVP: 169,00 €
Datum: 22.11.2013

  • Schneller Quad-Core-Prozessor
  • Hochauflösendes 4,5-Zoll-Display
  • Lange Akkulaufzeit
  • Sehr günstiger Preis
  • Kein Headset und Lade-Adapter im Lieferumfang
  • Akkudeckel nur schwer abnehmbar
  • Display bei Sonnenlicht schlecht ablesbar
Wettbewerbsvergleich
  • 50,1
  • Gesamturteil:
  • 15,0
  • Preis/Leistung:
  • *****
  • Sprachempfang:
  • ****
  • Bedienung:
  • ***
  • Foto/Video:
  • *
  • Audio/MP3:
  • ****
  • Internet:
  • *****
  • Akkuleistung:
  • *****
  • Ausstattung:
  • ***
  • Verarbeitung:
  • ****
  • Leistung:
  • ****
  • Display:

Motorola hat ein Smartphone der oberen Mittelklasse zum Preis eines Einsteiger-Smartphones vorgestellt. Was das 169-Euro-Smartphone in der Praxis leistet, zeigt der Test von Tariftipp.de.

Schon länger gehört Motorola zum Google-Konzern, doch bis jetzt brachte dieser Zusammenschluss lediglich das Motorola Moto X hervor, das nur in den USA zu kaufen ist. Mit dem Motorola Moto G kommt am 21. November 2013 erstmals ein Smartphone des US-Herstellers nach Deutschland, das unter der ägide von Google entstanden ist. Bei einzelnen Online-Händlern wie Amazon kann man das Smartphone bereits vorbestellen.

Das Motorola Moto G will vor allem preisbewusstere Käufer ansprechen. Die Einsteiger-Variante mit acht Gigabyte (GB) Speicherplatz kostet lediglich 169 Euro (UVP). Preislich besonders interessant ist die 16-GB-Version, die mit einer UVP von 199 Euro günstiger als die meisten Mittelklasse-Smartphones ist. Der interne Speicher kann unverständlicherweise nicht per microSD-Karte erweitert werden.

Ein weiteres Merkmal des Motorola Moto G ist die Farbenvielfalt, die ein wenig an den finnischen Konkurrenten Nokia erinntert. Der US-Hersteller bietet für das Smartphone Wechsel-Cover in Blau, Türkis, Pink, Rot, Gelb und Blau an.

Beim Betriebssystem setzt man indes auf das von der Muttergesellschaft Google entwickelte Android. Zum Start läuft das Motorola Moto G auf Android 4.3 („Jelly Bean“) in Reinform, d.h. ohne eigenes Betriebssystem. Das hat den Vorteil, dass man nicht allzu lange auf ein Update warten dürfte. Laut Motorola soll das Motorola Moto G schon im Januar 2014 Android 4.4 („Kit Kat“) erhalten.

Als Konkurrenten hat Motorola nicht nur Geräte mit Apple iOS und Windows Phone, sondern auch Android-Smartphones anderer Hersteller im Visier und erleichtert deshalb den Umstieg mit Hilfe der App „Motorola Migrate“. Installiert man diese auf dem alten Smartphone, soll man mit dem Motorola Moto G kinderleicht auf seine alten Daten zugreifen können.

Gesteuert wird das Motorola Moto G über einen verhältnismäßig großen 4,5-Zoll-Bildschirm. Anders als z.B. das Huawei Ascend G525 oder Nokia Lumia 625 hat dieser aber auch eine anständige Auflösung, nämlich 1.280 x 720 Pixel, was HD-Qualität entspricht. Die Pixeldichte des Displays des Motorola Moto G liegt somit bei 329 Pixeln pro Quadratzoll (ppi).

Angetrieben wird das Motorola Moto G von einem Quad-Core-Prozessor. Der Qualcomm MSM8x26 hat eine Taktung von immerhin 1,2 Gigahertz, was für eine flüssige Bedienung sorgen soll. Unterstützt wird die CPU von einem GB RAM Arbeitsspeicher.

An Bord des Motorola Moto G befindet sich ein 2.070 Milli-Amperestunden (mAh) starker Akku, der für ein Gewicht von 143 Gramm sorgt. Die Außenabmessungen liegen bei 65,9 x 129,9 x 11,6 Millimetern.

Im Gegensatz etwa zum Nokia Lumia 625 surft das Motorola Moto G leider nicht via LTE, sondern nur via HSPA+ und WLAN im Internet. An Bord sind zudem GPS und Bluetooth 4.0.

Die Kamera des Motorola Moto G löst mit maximal fünf Megapixeln auf. Die zweite Kamera auf der Frontseite hat eine Auflösung von bis zu 1,3 Megapixeln.

Motorola Moto G: Ausführliches Testvideo des Motorola Moto G mit Stärken, Schwächen, Benchmarks und Wettbewerbsvergleich.
Dieses Video in HD ansehen.


Telefonfunktionen und Bedienung

Um die Micro-SIM in das Motorola Moto G, muss man den Akkudeckel in der Mitte drücken und gleichzeitig am unteren Gehäuserand ziehen. Leider hat Motorola keine Aussparung für Fingernägel vorgesehen, so dass man Gefahr läuft, diese abzubrechen. Umso so mehr ist das zu beklagen, als Motorola Wechsel-Cover in verschiedenen Farben anbietet.

Wie von Motorola gewohnt kann das Motorola Moto G jedoch in puncto Netzempfang voll überzeugen. In kritischen Empfangssituationen im Indoor-Betrieb zeigt das Android-Smartphone auch schon mal gar keinen Strich im Display an, doch die Leitung wird immer aufrechterhalten.

Die Sprachqualität des Mittelklasse-Smartphones geht in Ordnung, zeigt jedoch beim Indoor-Empfang leichte Schwächen. Beim Verfassen von SMS kommt dem Motorola Moto G die virtuelle QWERTZ-Tastatur zugute, die sich exakt bedienen lässt. Festzustellen ist dabei, dass die Worterkennung des Motorola Moto G fast immer optimal funktioniert.

Dass das Motorola Moto G auf reinem Android läuft, ist für den Nutzer von Vorteil, denn bei diesem offenen Betriebssystem, das maßgeblich vom Internet-Konzern Google entwickelt wurde, kann der Nutzer sein Smartphone nach seinen eigenen Bedürfnissen individualisieren. Mittlerweile stehen rund 900.000 Apps im Google Play Store zum Download bereit.

Weiterer Vorteil: Als Betriebssystem kommt beim Motorola Moto G Android 4.3 („Jelly Bean“) zum Einsatz. Schon im Januar 2014 jedoch wird das Motorola Moto G ein Update auf die neuere Version Android 4.4 bekommen. Damit ist das erste Smartphone seiner Preisklasse, das auf „Kit Kat“ läuft.

Android lässt sich aber schon in der Version Android 4.3 intuitiv bedienen und liefert auch eine brauchbare Tastatur. Ab Werk fünf Homescreens bieten genug Platz für Apps.

Begrenzt wird das Herunterladen der hilfreichen Anwendungen leider vom internen Speicher. Dieser misst nur acht GB und kann nicht per microSD erweitert werden. Es empfiehlt sich daher, die Version des Motorola Moto G mit 16 GB Speicherplatz zu wählen, die mit 199 Euro (UVP) gerade mal 30 Euro mehr kostet als die Acht-GB-Variante.

Surfen und Navigieren

Motorola Moto GFür das Surfen im Internet bietet das Motorola Moto G theoretisch Download-Raten von bis zu 14,4 MBit/s und Upload-Raten von bis zu 5,76 MBit/s. In der Praxis liegen die Werte bedingt durch unsere Karte etwas darunter.

Im O2-Netz erreichten wir im Freien maximal 7,2 MBit/s im Download und somit so viel, wie unsere Testkarte maximal hergibt. In Gebäuden sank die maximale Download-Geschwindigkeit auf 6,8 MBit/s - ein ausgezeichneter Wert. Im Upload verzeichneten wir maximal 1,6 MBit/s im Freien und 1,4 MBit/s beim Indoor-Empfang.

Bei Bedarf kann man alternativ die WLAN-Schnittstelle des Motorola Moto G nutzen, die selbst über ein Stockwerk hinweg aktiv ist. Das hilft nicht nur beim Download von Apps, sondern auch beim Surfen im standardmäßig vorgegebenen Browser Google Chrome.

Der Prozessor des Motorola Moto G entpuppt sich mit einer Taktung von 1,2 GHz als angenehm agil. Das Heranzoomen von Inhalten oder das Umschalten von Hoch- auf Querformat geht beim Motorola Moto G fix vonstatten. Selbst bei datenintensiven Spielen wie Real Football sorgt der Prozessor nie für Verzögerungen oder gar Stillstand. Im Benchmark-Test von AnTuTu erreichte das Motorola Moto G sehr respektable 17.143 Punkte und liegt damit nur knapp hinter dem Samsung Galaxy S3.

Leider spiegelt der Touchscreen des Motorola Moto G stark und ist bei Sonnenlicht schwer abzulesen. Doch mit seiner Größe von 4,5 Zoll in der Diagonalen macht der Bildschirm diese Mankos mehr als wett.

Der eingebaute GPS-Empfänger des Motorola Moto G ermöglicht die Nutzung von Google Maps mit lokaler Standortbestimmung, detaillierter Routenbeschreibung und einfacher Navigation. Diese Kombination erwies sich beim Test im Hamburger Stadtverkehr als völlig ausreichend.

Fotos und Videos

Die Hauptkamera auf der Rückseite des Motorola Moto G schießt Fotos mit bis zu 4,9 Megapixeln Auflösung und bietet eine Reihe von Features wie High Dynamic Range, Panorama-Aufnahme und Video-Zeitlupe. Unterstützt wird die Kamera des Android-Smartphones von einem Autofokus und LED-Blitzlicht.

Das ist für ein nur 169 Euro teures Smartphone keine Selbstverständlichkeit. Zu bemängeln ist jedoch, dass sich nicht wie bei anderen Android-Smartphones ein kleines Fenster auftut, auf das man klicken kann, um sein frisch geschossenes Bild zu betrachten. Dafür muss man vom rechten Bildrand nach innen ziehen und kommt dabei oft versehentlich auf die Hauptmenü-Taste.

Bei Tagaufnahmen macht das Motorola Moto G den auch eine aktzeptable Figur, auch wenn leichte Unschärfen am Bildrand auftauchen:

Foto Motorola Moto G

Bei Innenaufnahmen des Android-Smartphones, die nicht perfekt ausgeleuchtet sind, machen sich allerdings unscharfe Bereiche an den Rändern bemerkbar:

Foto Motorola Moto G

Für Nachtaufnahmen ist das Motorola Moto G dank LED-Blitzlicht ebenfalls gebrauchen, wie diese Aufnahme aus der dunklen Küche zeigt:

Foto Motorola Moto G

Bei Bedarf fungiert das Motorola Moto G als Camcorder. Das Android-Smartphone kann HD-Videos drehen:

MP3-Player und Akkulaufzeit

Motorola Moto GDer Akku des Motorola Moto G hat eine Kapazität von 2.330 mAh und ist leider fest verbaut. Außerdem hat Motorola eine selbst entwickelte Energiespar-Technologie verbaut. Deshalb kann das Android-Smartphone verhältnismäßig lange Akkulaufzeiten bieten.

Im Gesprächs- und UMTS-Modus stehen für das Motorola Moto G rund 210 Minuten Laufzeit zu Buche. Im Stand-by schafft das Android-Smartphone knapp 400 Stunden. Der Stomsparmodus hilft zwar merklich, den Verlust des Akkus zu verlangsamen, doch wer effizient Energie sparen möchte, muss Stromfresser wie HSPA, WLAN oder GPS ausstellen.

Unverständlicherweise verfügt das Motorola Moto G über keinen Datenkabel-Adapter für die Steckdose und keine serienmäßigem Stereo-Headsets. Man muss also eigene Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinkenstecker andocken. Dabei kommt als MP3-Player Google Play Music zum Einsatz, wobei der Nutzer einen Equalizer, 3D-Sound und diverse Presets zur Verfügung hat. 

Fazit

Motorola Moto GDas Motorola Moto G ist mit einer UVP von 169 Euro ein preisliches attraktives Angebot, vor allem wenn man bedenkt, dass man bei diesem Gerät einen 1,2 GHz schnellen Quad-Core-Prozessor und ein 4,5 Zoll großen HD-Display bekommt. In dieser Preisklasse bietet derzeit kein Smartphone mehr Leistung für sein Geld.

Trotz seines niedrigen Preises bietet das Motorola Moto G das aktuelle Betriebssystem Android 4.3 und sogar eine Garantie für ein Update auf Android 4.4. Die Ausstattung mit HSPA+, WLAN, GPS, Bluetooth und 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ist ebenfalls okay. Punktabzüge gibt es für da fehlende Headset und den nicht mitgelieferten Adapter für die Steckdose.

In puncto Internet bräuchte sich das Motorola Moto G vor der Konkurrenz in dieser Preisklasse nicht zu verstecken, da die tatsächlichen Datenraten beim mobilen Surfen nicht so weit hinter den Nennwerten zurückblieben. Die WLAN-Schnittstelle des Motorola Moto G ist dagegen einfach im Drop-Down-Menü auffindbar und funktioniert prächtig.

Das Android-Smartphone kann als Mobiltelefon voll überzeugen, da die Sprachqualität gegenüber der Konkurrenz überdurchschnittlich gut ist. Die Empfangsqualität ist so gut, dass der Empfang auch in kritischen Empfangssituationen nicht abreißt.

Die integrierte 4,9-Megapixel-Kamera bietet Autofokus, diverse Einstellungsmöglichkeiten und einen LED-Blitz. Darüber hinaus kann das Motorola Moto G Videos in HD-Qualität drehen.

Eine sehr gute Vorstellung bietet der Akku des Motorola Moto G, der dank des von Motorola eigens implementierten Stromsparmodus immerhin 210 Minuten Sprech- und Surf-Zeit bietet. Bei aktivem Gebrauch lässt es sich so allerdings fast nicht vermeiden, dass das Android-Smartphone alle 36 Stunden aufgeladen werden muss.